2006 war Gilad Schalit von der Hamas entführt worden. Nun zeigt ein Video: Der 23-Jährige lebt und ist in körperlich guter Verfassung.

Tel Aviv. In Israel hat am Freitag das erste Video des vor drei Jahren von der Hamas entführten Soldaten Gilad Schalit sehen können. Das israelische Fernsehen strahlte den gut zweieinhalb Minuten langen Film aus. Schalits palästinensische Geiselnehmer von der Hamas ließen die DVD Israel im Gegenzug für die Freilassung von 19 Palästinenserinnen zukommen. Der 23-Jährige sah auf den Bildern gesund aus und lächelte einige Male.

Die vollständige Erklärung des Soldaten Schalit in der Übersetzung

„Ich möchte Euch sagen, dass ich mich in gesundheitlicher Hinsicht gut fühle und dass mich die Mudschaheddin der Al-Kassam-Brigaden ausgezeichnet behandeln“, sagte Schalit auf Hebräisch.

Schalit lächelt zu Beginn der 2:42 Minuten langen Aufzeichnung. Er sitzt in einer grünen Uniform vor grauem Hintergrund. Das Gesicht ist frisch rasiert. Die schwarzen kurzen Haare sind frisch geschnitten.

„Heute ist Montag, der 14. September 2009, und ich halte in meiner Hand die Zeitung ’Filistin’, die in Gaza erscheint“, sagt der 23-Jährige weiter. Die Kamera blendet dann groß das Datum ein. „Ich warte schon lange Zeit auf den Tag, an dem ich freigelassen werde, und ich hoffe, dass die derzeitige Regierung unter Benjamin Netanjahu die Gelegenheit nicht vergeudet, eine Vereinbarung zu erreichen, in deren Folge sich am Ende mein Traum erfüllt und ich frei werde“, sagte Schalit.

Er erinnert seinen Vater dann an einen Besuch auf der Militärbasis vom 31. Dezember 2005. Der Soldat grüßt seine Eltern und sagt, dass er sie liebe und vermisse. „Ich wünsche mir so sehr, sie wieder zu sehen“. „Vielen Dank und auf Wiedersehen“, sagte er zum Abschluss. Dann steht er auf und läuft einige Schritte in Richtung Kamera als Zeichen dafür, dass er nicht verletzt ist.

Der damalige Rekrut Schalit war im Juni 2006 bei einem Überfall militanter Palästinensergruppen auf einen israelischen Posten an der Grenze zum Gazastreifen entführt worden. Die Beteiligung Deutschlands an den Vermittlungsbemühungen hatte Ägyptens Präsident Husni Mubarak vor einigen Wochen öffentlich gemacht. Ende August berichtete der „Spiegel“ über einen Vorschlag des Bundesnachrichtendienstes (BND), der die Freilassung von 450 Palästinensern im Austausch für Schalit vorsehe. Ein deutscher Vermittler pendle auf Bitten Israels seit Mitte Juli zwischen den Konfliktparteien. Die Bundesregierung lehnte eine Stellungnahme seinerzeit ab.