Der Iran sorgt mit seinem Atomprogramm für Unruhe und Besorgnis. US-Präsident Barack Obama wirft dem Land Verschleierungstaktik vor.

Teheran. Nur wenige Tage nach der UN-Vollversammlng hat der Iran hat die Weltgemeinsachft erneut provoziert. Zunächst wurde bekannt, dass das Land eine bislang geheim gehaltene Atomanlage besitzt. Am Sonnabend nun kündigte die die Führung des Landes für die kommenden Tage Raketentests an. Die Revolutionsgarden würden von Sonntag an mehrere Raketen testen, berichteten iranische Nachrichtenagenturen.

Das geschehe, um die Fähigkeit zur Abschreckung zu erhöhen. Bei den Tests würden Waffen gleichzeitig auf Ziele abgefeuert, berichtete eine Internetseite der Luftwaffe. Die Übungen fänden an verschiedenen Orten statt. Welche Waffen zum Einsatz kämen, wurde nicht bekanntgegeben. Erst im Mai hatte der Iran nach eigenen Angaben eine Rakete getestet, die Experten zufolge Ziele in Israel und US-Stützpunkte am Golf erreichen könnte.

US-Präsident Barack Obama hat der Führung Irans bereits eine systematische Verschleierung ihres Atomprogramms vorgeworfen. Die Entdeckung einer bislang geheimen Atomfabrik zeige ein besorgniserregendes Muster von Ausflüchten, sagte Obama am Samstag in seiner wöchentlichen Rundfunkansprache. Der Iran hat die Existenz der Anreicherungsanlage nahe der Stadt Kom erst am Montag der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) mitgeteilt. Nach Einschätzung der USA wollte das Land damit dem Westen zuvorkommen, der von der Anlage erfahren hatte.

Obama sprach von einer ernsten Herausforderung für das internationale System der Nichtweiterverbreitung von Atomwaffen. Die für den 1. Oktober geplanten Verhandlungen mit dem Iran erhielten dadurch eine besondere Dringlichkeit. An den Verhandlungen sollen neben dem Iran die fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrates – USA, Frankreich, Großbritannien, Russland und China – sowie Deutschland teilnehmen.

Die neue Atomfabrik wird einem Agenturbericht zufolge in Kürze ihren Betrieb aufnehmen. Das sagte Mohammad Mohammadi-Golpajegani, ein hochrangiger Berater des Obersten iranischen Führers Ajatollah Ali Chamenei, am Samstag der halbstaatlichen Nachrichtenagentur Fars zufolge. Der Westen verdächtigt den Iran, unter dem Deckmantel der zivilen Nuklearnutzung an Atomwaffen zu arbeiten. Die Regierung in Teheran bestreitet das.