Keine Wähler – kein Geld aus der Staatskasse. Die Krise der FDP belastet die Finanzlage der Partei. Neue Spekulationen um Westerwelle.

Hamburg. Die Talfahrt der FDP führt nach Informationen der „Frankfurter Rundschau“ auch zu einem dramatischen Verlust von Mitgliedern und Einnahmen. Ende 2010 hatten die Freidemokraten noch 68.541 Mitglieder, das sind fast 4000 weniger als im Bundestagswahljahr 2009 (72.116), schreibt die Zeitung. Zahlen für 2011 liegen offiziell noch nicht vor.

Der Mitgliederschwund setze sich aber auch in diesem Jahr ungehindert fort, sagte Parteisprecher Wulf Oehme der Zeitung. „Dass sich die Tendenz aufhellt oder gar dramatisch verbessert, können wir nicht erkennen.“ Einzig der Landesverband Saarland habe im vergangenen Jahr seine Mitgliederzahl leicht erhöhen können – von 1826 auf 1830. Der Parteisprecher räumte auch ein, dass die schrumpfenden Mitgliederzahlen, die mauen Wahlergebnisse der letzten Monate und der damit verbundene Rückgang der staatlichen Parteienfinanzierung sich negativ auf die FDP-Kasse auswirke. Von einer „dramatischen Schieflage“ aber könne man nicht sprechen.

In der FDP wird derweil nach deinem Bericht der „Leipziger Volkszeitung“ eine größere Kabinettsumbildung für 2012 ins Auge gefasst. Das berichtet die Zeitung unter Berufung auf Führungskreise der Bundespartei. Zugleich verdichteten sich Hinweise, dass Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) vermutlich doch auf dem Rostocker Bundesparteitag um seinen Posten als stellvertretender Vorsitzender kämpfen werde. Das werde in der Partei damit begründet, dass Brüderle die Wirtschaft repräsentiere, denn „wer soll sonst das mittelständische Lager noch bei der FDP halten“, heiße es zur Begründung. Mit dieser Entschlossenheit wolle Brüderle auch Plänen der neuen FDP-Achse um Philipp Rösler, Christian Lindner und Daniel Bahr entgegenwirken. Rösler könnte Brüderle als Wirtschaftsminister beerben und Alexander Graf Lambsdorff Nachfolger von Guido Westerwelle als Außenministers werden. (abendblatt.de/ryb)