Versicherte müssen sich neue Kasse suchen. Die City BKK hat wegen des Zusatzbeitrages Zehntausende Mitglieder verloren.

Bonn. Erstmals seit Einführung des Gesundheitsfonds wird eine Krankenkasse geschlossen: Die City BKK muss wegen chronischer Finanzprobleme und erheblichen Mitgliederschwunds zum 1. Juli dichtmachen. Das teilte das Bundesversicherungsamt in Bonn als Aufsichtsbehörde der Krankenkassen mit. Die Entscheidung sei unvermeidlich, weil die Kasse auf Dauer nicht leistungsfähig sei. Die rund 168.000 Mitglieder der Kasse müssten sich aber keine Sorgen machen. Ihre Leistungen seien sicher, erklärte BVA-Chef Maximilian Gaßner.

„Ein von der City BKK vorgelegtes Sanierungskonzept hat insbesondere wegen der außerordentlich hohen Mitgliederabgänge im ersten Quartal 2011 leider nicht den erhofften Erfolg gebracht“, fügte Gaßner hinzu. Die finanziellen Probleme der City BKK seien nicht auf den Gesundheitsfonds zurückzuführen. Vielmehr habe sie bereits vorher wegen „weit überdurchnittlicher Leistungsausgaben“ große Schwierigkeiten gehabt und habe von anderen Betriebskrankenkassen gestützt werden müssen. Die City BKK gilt seit Jahren als Sanierungsfall. Die einstige BKK Berlin des Landes hatte versucht, sich durch mehrere Fusionen mit anderen Betriebskrankenkassen zu stabilisieren – allerdings ohne Erfolg. Wegen ihrer Finanzprobleme musste sie einen Zusatzbeitrag von 15 Euro monatlich nehmen. Deshalb liefen ihr zuletzt die Mitglieder davon.

Gaßner betonte: „Die Mitglieder der City BKK müssen sich wegen der Schließung keine Sorgen machen.“ Sie hätten nun ausreichend Zeit, in eine andere gesetzliche Krankenkasse ihrer Wahl zu wechseln. Diese müsse sie unabhängig von Alter oder Krankheit aufnehmen. Auch die Forderungen von Ärzten, Krankenhäusern und Apotheken seien gesichert. In einem „Abwicklungsstadium“ nach der Schließung bestehe sie rechtlich so lange fort, bis alles erledigt sei. (dapd/abendblatt.de)