Hamburg. Was lesen? Abendblatt-Redakteur Thomas Andre und Literaturhaus-Chef Rainer Moritz über aktuelle Bestseller, die es in sich haben.

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Wie war Sylt früher? Wie ist es heute? Und welche Farbe hat die Nordsee? Das sind Fragen. Wichtige Fragen. Susanne Matthiessen beantwortet sie in ihrem Buch „Ozelot und Friesennerz. Roman einer Sylter Kindheit“. Ein so nostalgisches wie zorniges Buch, finden Rainer Moritz und Thomas Andre. Beide kennen die Insel, die so vielen lieb und vor allem teuer ist, aber vornehmlich aus der Nebensaison.

Außerdem besprechen die beiden Podcaster in der neuen Folge von Next Book Please die neuen Romane von Anna Katharina Hahn und Benjamin Quaderer. Letzterer ist ein dieser Literatursaison besonders hochgehandelter Debütant. Er hat den großen Liechtenstein-Roman geschrieben – wir haben darauf gewartet.

Susanne Matthiessen beschreibt eine Kindheit auf Sylt

In „Für immer die Alpen“ geht es um die Lebensgeschichte des Datenklauers Heinrich Kieber, der einst den ersten Steuersünderskandal lostrat. Sie erinnern ich, 2008, Zumwinkel? Genau. Der Heinrich Kieber. Quaderer macht aus seiner Verräter- und Heldenstory einen Schelmenroman, in dem nix wahr, auch auch nicht alles ganz erfunden ist.

Autor Quaderer ist um Originalität bemüht und postmodern beseelt. Ob das immer alles Not tut? Hören Sie dazu die Meinung der beiden Kritiker. Anna Katharina Hahns „Aus und davon“ ist dagegen ein eher konventionell erzählter Familienroman, in dem von Schwaben und Amerikanern, vom „Pietcong“ und jugendlicher Adipositas erzählt wird – hinsichtlich seiner Qualität sind sich die Kritiker ziemlich einig.