Hamburg. Hab ich wirklich „dreimal Gartenarbeit“ versprochen? Und warum habe ich den Gutschein für einen Cocktailabend nicht eingelöst?

Neulich hat meine Mutter beim Aufräumen einen alten Gutschein von mir wiedergefunden. Er lag gut verstaut in ihrer Rummelschublade in der Küche – ein Geheimversteck, das in jedem Haushalt existiert, um seinen Krimskrams verschwinden zu lassen. Dort werden Dinge aufbewahrt, bei denen man es nicht übers Herz bringt, sie in den Müll zu schmeißen. Wie zum Beispiel alte Konzertkarten, ausrangierte Portemonnaies – oder eben Gutscheine.

Zum Muttertag habe ich einen in Herzform ausgeschnittenen Gutschein für „Dreimal Gartenarbeit erledigen“ verschenkt. Das ist locker zehn Jahre her. Leider habe ich vergessen, ins Kleingedruckte ein Ablaufdatum zu schreiben. Gerade jetzt, wo die Bäume so langsam ihre Blätter verlieren, würde meine Mutter ihn furchtbar gern einlösen. „Guck mal, was ich gefunden habe!“, sagte sie und wedelte aufgeregt mit dem Zettel vor meiner Nase herum. „Der ist abgelaufen!“, antwortete ich. Seitdem hängt der Gutschein bei meinen Eltern an der Magnetpinnwand und erinnert mich bei jedem Besuch daran, was für eine stinkfaule Tochter ich doch bin.