Am Sonntag laufen Tausende wieder 42,195 Kilometer durch Hamburg. Die meisten kommen voller Glücksgefühle ins Ziel

An diesem Sonntag ist es wieder so weit. Wie ein Lindwurm wird sich die Schar von rund 14.000 Läuferinnen und Läufern durch Hamburgs bekannteste und zum Teil schönste Straßen ziehen – Reeperbahn, Elbchaussee, Ballindamm, Jungfernstieg, später dann Eppendorfer Baum und Harvestehuder Weg. Wenn die ersten nach gut zwei Stunden im Ziel sind, haben die letzten vielleicht ein gutes Drittel der traditionellen, amtlich vermessenen 42,195 Kilometer geschafft.

Marathon ist das Stichwort, das ganz unterschiedliche Emotionen auslöst. Bei den einen löst die Vorstellung, diese schon für eine Radtour ordentliche Strecke laufend zurückzulegen, Kopfschütteln als Zeichen von Verständnislosigkeit aus. Sie halten die Marathonis für irre und von einem Virus besessen. Andere erstarren fast vor Ehrfurcht vor den „Finishern“, also jenen, die am Ende ins Ziel kommen, und halten sie für fast übermenschliche Athleten.