Die Warnstreik-Drohung am Flughafen zeigt: Die Probleme in der Luftfahrt sind nicht gelöst.

Der Schaden im vergangenen Sommer ist immens gewesen. Hunderte Millionen Euro Schadenersatz zahlte allein die Lufthansa an Passagiere. Im Schnitt fielen bei Europas größter Airline jeden Tag mehr als 60 Flüge aus. Bei Tausenden Flügen kam es zu massiven Verzögerungen. Zweimal versammelte sich die Branche in der Zwischenzeit im Hamburger Rathaus und präsentierte einen Maßnahmenkatalog, der eine Wiederholung des Chaos am Himmel verhindern sollte. Doch die Realität in diesem Jahr dürfte anders aussehen. In der Luftfahrt gibt es eine Reihe von Baustellen.

An erster Stelle stehen aktuell Arbeitskämpfe – wie so häufig in der Branche. Denn im Mobilitätssektor schafft es eine relativ kleine Gruppe, den Betrieb nachhaltig zu stören oder lahmzulegen. Viele Hamburger haben damit auch in diesem Jahr wieder schmerzhafte Erfahrungen gesammelt. Erst waren es die Luftsicherheitskräfte, dann die Bodenverkehrsdienste, die streikten. Die Folge: Hunderte Flüge fielen aus, Tausende Passagiere waren betroffen. Keine Frage: Das Streikrecht ist ein wichtiges und schützenswertes Arbeitnehmerrecht. Allerdings spielt die Gewerkschaft momentan eine unglückliche Rolle. Ihre Taktik ist auf maximale Konfrontation angelegt.