Völlig überraschender Fund: Das Forschungsschiff „Sonne“ förderte Manganknollen an ungewohntem Ort zutage. Computer- und Handy-Hersteller werden frohlocken.

Hamburg/Kiel. Das Forschungsschiff „Sonne“ hat auf seiner Expedition im Atlantik am Montag zufällig ein Feld mit Manganknollen entdeckt. Sie enthalten seltene Metalle wie das namensgebende Mangan. Das Feld liegt rund 5000 Meter unter dem Meeresspiegel (11° 58.43' N 47° 41.20' W).

Die Wissenschaftler, die zum Teil aus Hamburg und Norddeutschland kommen wie die Meeresbiologin Prof. Dr. Angelika Brandt (Uni Hamburg) stießen darauf, weil sie ein Forschungsgerät in die Tiefe hinabgelassen hatten, um die Sedimente des Meeresbodens zu untersuchen.

Statt der Sedimente brachte der Epibenthosschlitten, so der Fachbegriff für das Gerät, die Manganknollen an Deck, die teilweise so groß wie Kegelkugeln waren. Bislang sind größere Gebiete mit Manganknollen nur aus dem Pazifik bekannt.

Die Wissenschaftler schrieben in ihrem Blog von einer großen Spannung an Bord, weil der Fund „in der warmen Mittagsonne“ so überraschend war. „Was sich uns dann für ein Anblick bot, als sich der Schlitten aus den Wellen erhob, überraschte dann nicht nur uns Biologen, sondern vor allem auch die Geologen: Die Planktonnetze, die zu den Netzbechern führen, wo die Proben gesammelt werden, waren gefüllt mit Manganknollen in der Größe von Golfbällen bis zu der Größe von Kegelkugeln.“

Im Blog der Wissenschaftler hieß es: „Gewöhnlich setzen Geologen und Biologen verschiedene Geräte ein, um an ihre spezifischen Proben zu gelangen; in diesem Falle war es sehr schön zu sehen, wie sich beide Gruppen über eine Probennahme gefreut und in wissenschaftlicher Faszination vereint waren.“

Verfolgen Sie hier die Position der „Sonne“

Im Pazifik gebe es größere Gebiete, in denen Vorkommen von Manganknollen bekannt sind. Diese sollen mit der „Sonne“ 2015 und in den kommenden Jahren wissenschaftlich untersucht werden.

Grafik: Das Forschungsschiff im Überblick

Das Hamburger Abendblatt und abendblatt.de halten Sie über die Expedition der „Sonne“ und ihre Ergebnisse auf dem Laufenden