„Wer wird Millionär“: So verzockt sich Judith Williams
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Lesezeit: 5 Minuten
Von Fabian Hartmann
Berlin. „Wer wird Millionär“ meldet sich mit einem Promi-Special zurück. Doch die VIP-Promis straucheln. Gut, dass auf Jauch Verlass ist.
Mal angenommen, Sie saßen am Donnerstagabend vor dem Fernseher. Und mal angenommen, Sie haben um 20.15 Uhr auch noch RTL geschaut. Dann haben Sie wohl alles richtig gemacht – zumindest wenn es nach Günther Jauch (62) geht.
Deutschlands beliebtester Quiz-Moderator meldete sich nach zweimonatiger Sendepause wieder auf dem TV-Bildschirm zurück: mit einem sogenannten „Promi-Special“ von „Wer wird Millionär“. Oder, wie Jauch gleich zu Beginn versprach: eine „spannende, große, tolle Sendung“.
Was man Jauch zugutehalten muss: Als er die Latte vollmundig so hochlegte, konnte er noch nicht wissen, was seine Gäste in den folgenden knapp drei Stunden abliefern würden. Die Riege der B-Promis– trat alles andere als souverän auf, leistete sich immer wieder Patzer. Und erspielte am Ende bescheidene 160.500 Euro für den RTL-Spendenmarathon.
„Wer wird Millionär“-Promi-Special - das waren die Kandidaten:
TV-Koch Nelson Müller (39)
Sänger Sasha (46)
„Die Höhle der Löwen“-Investorin Judith Williams (46)
Schauspieler Armin Rohde (63)
Im vergangenen Jahr hatten Moderator Matthias Opdenhövel, Comedian Michael Mittermeier, Moderatorin Ruth Moschner und die Ehrlich Brothers 439.000 Euro eingesackt.
Ex-Bundespräsident Christian Wulff als „WWM“-Telefonjoker
Dass es am Donnerstag nicht mehr wurde, lag ausgerechnet an der souveränsten Teilnehmerin. Die Unternehmerin Judith Williams hatte sich bis zur 500.000-Euro-Frage vorgespielt. Weil sie mutig war und nicht nur auf Sicherheit setzte.
Doch dann wollte Jauch wissen, wer „weder Lamm noch Zicklein“ tötet, denn „Eicheln und Beeren“ genügten zum Essen. Zur Auswahl standen:
a) der Erlkönig
b) Frankensteins Monster
c) der Glöckner von Notre-Dame
d) Mr. Hyde
Williams ging erneut ins Risiko. Sie wählte den Erlkönig – und fiel zurück auf 500 Euro. Frankensteins Monster wär’s gewesen. „Sie haben gekämpft wie eine Löwin“, tröstete der Moderator. Williams war immerhin bereit zu zocken. Und: Sie hatte den ausgefallensten Telefonjoker des Abends.
Auf Instagram verriet Williams, was mit dem Geld passiert. „Ich habe wirklich alles gegeben“, schreibt sie dort. Trotz des Absturzes auf 5000 Euro spendet Williams deutlich mehr. Sie will die gesamten privaten Gewinne ihres Buches „Wie Träume fliegen lernen“ dem RTL Spendenmarathon spenden.
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„Wer wird Millionär“: Jauch bietet Unterhaltung
Günther Jauch war bei „Wer wird Millionär“ aber auch so gefordert. Diesmal in der Rolle des Ausputzers. Weil seine Gäste allesamt keinen guten Tag erwischten und – mal abgesehen von Judith Williams – wenig Ehrgeiz an den Tag legten, setzte der Moderator auf seine altbekannte Stärke: zu unterhalten.
Jauchs Ironie bekam auch Armin Rohde zu spüren. „Ist das schwer“, stöhnte der Schauspieler schon bei 200 Euro, als – zumindest indirekt – nach einem BH-Verschluss gefragt war, der sich partout nicht öffnen lassen will. „Schon so lange her?“, fragte Jauch spitzbübisch.
Sie räumten bei „Wer wird Millionär“ ab
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Für Nelson Müller war beim Fußball Schluss
Mit Witz, Schlagfertigkeit und Souveränität rettete Jauch eine ansonsten blasse „Wer wird Millionär“-Sonderausgabe. Auf den Quiz-Master ist halt Verlass. Weil die Fragen – es geht ja um Geld für den guten Zweck – auch nicht ganz so knackig sind wie sonst, spielten sich die Teilnehmer immerhin in akzeptable Regionen vor.
Armin Rohde stieg bei 32.000 Euro aus, Nelson Müller und Sasha kamen auf das Doppelte. Wobei: Für TV-Koch Müller wäre um ein Haar früher Schluss gewesen. Bei der 4000 Euro-Frage wollte Jauch wissen, wie viel Millionen eine Milliarde sind.
Auf 1000 kam Müller erst, nachdem Unternehmerin Judith Williams die richtige Antwort von draußen zurief. Mit Hilfe seiner vier Joker erreichte der ZDF-Koch sogar noch die 125.000 Euro-Frage.
Doch bei Fußball war Schluss. Jauch wollte wissen, wer nach Lothar Matthäus die zweitmeisten DFB-Länderspiele absolviert hat:
a) Miroslav Klose
b) Lukas Podolski
c) Bastian Schweinsteiger
d) Philipp Lahm
Waldemar Hartmann scheiterte öfter bei „Wer wird Millionär“
Der ehemalige Sportmoderator kam schon mehrmals bei Jauch ins Schwimmen – ausgerechnet bei Fußball-Fragen, seinem Fachgebiet. Hartmann hätte also Gelegenheit gehabt, die „Waldi-Patzer“ der Vergangenheit wieder gutmachen können. Oder aber ins nächste Fettnäpfchen zu treten.
Eine Kunst, die Nelson Müller, Sasha, Armin Rohde und Judith Williams offenbar auch beherrschen.