Los Angeles. US-Präsident Donald Trump war auch bei der 69. Emmy-Verleihung das omnipräsente Thema. Und Sean Spicer die Überraschung des Abends.

Wenn Washington ein Politiktheater wäre, dann ist Sean Spicer wohl eine der tragischsten Figuren. Der unbeliebte geschasste Sprecher des noch unbeliebteren US-Präsidenten Donald Trump sorgte mit seinen bizarren Auftritten bei Pressekonferenzen für Aufsehen – und nicht selten für Entsetzen.

Diese Wirkung scheint er auch Monate nach seiner Entlassung noch immer zu entfachen. Denn als der 45-Jährige mit einem nachempfundenen Pult aus dem Weißen Hauses bei der 69. Verleihung der Emmys auf die Bühne rollte, ging ein Raunen durch die Zuschauerreihen.

Sean Spicers Auftritt dauert halbe Minute

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Vor allem Melissa McCarthy entgleisten förmlich die Gesichtszüge. Ihre Parodien des Ex-Trump-Sprechers, für die sie ebenfalls ein Pult auf Rädern nutzte, genießen fast schon Legendenstatus. Ausgerechnet wenige Minuten vor Spicers Erscheinen wurden sie dafür mit einem Emmy ausgezeichnet.

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Dabei dauerte Spicers Auftritt nur etwa eine halbe Minute. „Das wird die größte Zuschauerzahl, die jemals die Emmys verfolgt hat. Punkt!“, sagte er in Anspielung auf seine Aussagen zur Trump-Vereidigung im Januar, die er ebenfalls immer wieder als die größte in der Geschichte bezeichnet hatte.

Aber allein diese Selbstparodie reichte, um sein lädiertes Image wieder ein bisschen aufzupolieren. Eine halbe Minute also, die mehr Wert ist, als jede Image-Kampagne.

Spicer wird auf Twitter kritisiert

Auf Twitter scheinen seine fragwürdigen Auftritte im Briefing Room des Weißen Hauses eine lange Halbwertszeit zu haben. „Sean Spicer hat seine Seele verkauft, um für Trump zu arbeiten und hat immer wieder vom Podium aus gelogen. Wahnsinnig komisch“, erinnert sich beispielsweise der ehemalige Obama-Sprecher Tommy Vietor.

„Der größte TV-Star des Jahres ist Trump“

„Geben wir Trump’schem Hass jetzt ernsthaft eine Bühne?“, fragt ein anderer Nutzer. Dabei sei Spicers Auftritt gar nicht mal das lustigste gewesen sei, wie eine andere Nutzerin findet. „Die Reaktionen zu Sean Spicer waren besser als Sean Spicer“, schrieb sie.

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Am Unterhaltungswert seines ehemaligen Bosses kommt aber auch der Ex-Regierungssprecher nicht vorbei, wie auch Moderator Stephen Colbert findet. „Der größte TV-Star des vergangenen Jahres ist Donald Trump“, sagte er. „Jede Show war auf irgendeine Weise von Trump beeinflusst.“ (bekö)