Los Angeles. Polit-Satire im Serien- und Late-Night-Show-Format sind dieses Mal die großen Gewinner der Emmys. Auch einen Überraschungsgast gab es.

Die politische Satire-Show „Saturday Night Live“ und die Mini-Serie „Big Little Lies“ haben bei der Verleihung der US-Fernsehpreise Emmys früh abgeräumt. „Saturday Night Live“ gewann bei der Gala in der Nacht zum Montag in Los Angeles als beste Sketch-Serie, außerdem wurden Kate McKinnon und Alec Baldwin als beste Nebendarsteller in einer Comedy-Show ausgezeichnet.

Die Schauspielerin Nicole Kidman (50) wurde für ihre Rolle in „Big Little Lies“ mit einem der Preise ausgezeichnet. Alexander Skarsgård und Laura Dern gewannen für ihre Rollen in der Mini-Serie als beste Nebendarsteller in einer Drama-Serie.

Jean-Marc Vallée wurde als Regisseur der Serie ausgezeichnet. Vom langjährigen Dauersieger „Game of Thrones“ gab es dieses Jahr im Nominierungszeitraum bis 31. Mai keine neue Staffel.

Überraschungsauftritt von Trumps ehemaligem Pressesprecher Sean Spicer

„Teil dieser Staffel von „Saturday Night Live“ zu sein, war das Bedeutendste, was ich je machen werde, wahrscheinlich sollte ich jetzt einfach aufhören. Ich danke Hillary Clinton für ihre Anmut“, sagte McKinnon, die Clinton für die Satire-Show parodiert hatte, in ihrer Dankesrede schluchzend. „Ich schätze, ich sollte sagen: Mr. Präsident, hier ist endlich ihr Emmy“, sagte ihr Kollege Baldwin, der Trump parodiert.

Der US-Präsident war in der Vergangenheit mehrfach für seine TV-Show „Celebrity Apprentice“ nominiert gewesen, hatte aber nie gewonnen und sich darüber häufig öffentlich beschwert.

Einen Überraschungsauftritt bei der Verleihung hatte Sean Spicer (45), der frühere Pressesprecher von Donald Trump. Spicer kam auf die Bühne, nachdem Moderator Stephen Colbert über die möglichen Quoten der live im Fernsehen übertragenen Gala spekuliert hatte.

Bestes Skript: „Last Week Tonight with John Oliver“

Die Late-Night-Show von Moderator John Oliver, „Last Week Tonight with John Oliver“, gewann einen Emmy für die besten Skripte. Zum Auftakt der Verleihung hatte der Schauspieler John Lithgow den Preis als bester Nebendarsteller in einer Drama-Serie für seine Rolle in der Serie „The Crown“ gewonnen, die vom Leben der jungen britischen Königin Elizabeth II. handelt und beim Streamingdienst Netflix zu sehen ist. „Das ist fantastisch, ich fühle mich so glücklich, dass ich gewonnen habe“, sagte Lithgow.

Julia Louis Dreyfus bekam einen Emmy für „Veep.
Julia Louis Dreyfus bekam einen Emmy für „Veep. © REUTERS | MIKE BLAKE

„Veep – Die Vizepräsidentin“ wurde bei der Verleihung als beste Comedy-Serie ausgezeichnet. Die Serie mit Julia Louis Dreyfus in der Hauptrolle handelt vom Alltag einer US-Vizepräsidentin und läuft seit 2012 beim US-Abokanal HBO, in Deutschland bei Sky Atlantic.

Daneben gewannen unter anderem Ann Dowd als beste Drama-Nebendarstellerin, Bruce Miller als bester Autor und Reed Morano als beste Regisseurin für die Serie „The Handmaid’s Tale“, die beim Streamingdienst Hulu zu sehen ist.

Die Emmys, die als wichtigste Fernsehpreise der Welt gelten, wurden in diesem Jahr zum 69. Mal verliehen. Durch den Abend führte Late-Night-Moderator Stephen Colbert. Über die Sieger hatten zuvor die rund 22.000 Mitglieder der Academy for Television Arts & Sciences entschieden. (dpa)

Das sind die Gewinner in den wichtigsten Kategorien:

• Beste Drama-Serie: „The Handmaid’s Tale“

• Beste Comedy-Serie: „Veep“

• Bester Hauptdarsteller in einer Drama-Serie: Sterling K. Brown („This Is Us“)

• Beste Hauptdarstellerin in einer Drama-Serie: Elisabeth Moss („The Handmaid’s Tale“)

• Bester Nebendarsteller in einer Drama-Serie: John Lithgow („The Crown“)

• Beste Nebendarstellerin in einer Drama-Serie: Ann Dowd („The Handmaid’s Tale“)

• Bester Hauptdarsteller in einer Comedy-Serie: Donald Glover („Atlanta“)

• Beste Hauptdarstellerin in einer Comedy-Serie: Julia Louis-Dreyfus („Veep“)

• Bester Nebendarsteller in einer Comedy-Serie: Alec Baldwin („Saturday Night Live“)

• Beste Nebendarstellerin in einer Comedy-Serie: Kate McKinnon („Saturday Night Live“)

• Beste Mini-Serie: „Big Little Lies“

• Bester Hauptdarsteller in einer Mini-Serie: Riz Ahmed („The Night Of“)

• Beste Hauptdarstellerin in einer Mini-Serie: Nicole Kidman („Big Little Lies“)

• Beste Nebendarstellerin in einer Mini-Serie oder einem TV-Film: Laura Dern („Big Little Lies“)

• Bester Nebendarsteller in einer Mini-Serie oder einem Film: Alexander Skarsgard („Big Little Lies“)