Hamburg. Der Geiger Christian Tetzlaff spielte bei einem Solo-Abend im Großen Saal der Elbphilharmonie die sechs Sonaten und Partiten.

Viel wiegt so eine Violine ja nicht, obwohl sie – erst recht für Profis – so unendlich schwer ist. Ein paar Hundert Gramm Material bringt sie auf die Waage, dazu kommt dann noch der Bogen. Alles andere ist Vorstellungskraft, Hoffnung auf Inspiration und mit zwei Händen möglichst passend bewegte Luft. Vieles davon kann man lernen und danach üben.

Doch erst weit oberhalb von diesen Erfahrungen beginnt, was der Geiger Christian Tetzlaff etwa zwei Stunden lang auf der Bühne im Herzen der Elbphilharmonie vorführte: Bach, der reine Bach und nichts als Bach; so sicher wie ein Amen in der Kirche und so unangestrengt gespielt, als wären diese sechs Solo-Sonaten und -Partiten nur irgendeine Aufwärm-Fingerübung. Um Mozarts Kompositions-Späßchen, er habe alles im Kopf und müsse es nur noch eben mal aufschreiben, für diesen Anlass zu variieren: Tetzlaff hatte alles im Herzen, er wollte es nur noch spielen.