Hamburg. Nach Kammermusik zum Aufwärmen in der Laeiszhalle kam die Star-Pianistin anschließend für ein Orchesterkonzert in den Großen Saal.

Gerade hat sie noch in der Laeiszhalle beim Kammerkonzert mitgewirkt – auf dem Programm standen Werke von Prokofjew und Tschaikowsky – da betritt sie mit leichter, die Spannung noch steigernder Verzögerung die Bühne im Großen Saal der Elbphilharmonie. Sie, Martha Argerich, wandelnde Pianistinnenlegende. Um sie dreht sich in diesen Tagen das nach ihr benannte Festival der Symphoniker Hamburg. Da muss man schon mal das Kunststück vollbringen, an zwei Orten zugleich zu sein, oder zumindest beinahe. Martha Argerich ist jedenfalls die erste Künstlerin, die am selben Abend sowohl ein Konzert in der Laeiszhalle als auch in der Elbphilharmonie gegeben hat.

Von Eile, Unruhe oder Nervosität ist ihr nichts anzumerken. Eher wirkt sie abwesend, in sich versunken, wie sie da ohne viel Aufhebens ihre paar Meter bis zum Klavierhocker zurücklegt. Schraubt ein wenig, bis die Höhe passt, legt den Kopf in den Nacken hustet dann einmal kräftig und erntet dafür Gelächter. Mit Husten kennt man sich aus in der Elbphilharmonie.