Klarinettist spielt großes Solo – und gegen das Publikum an
Elbphilharmonie
Klarinettist spielt großes Solo – und gegen das Publikum an
Lesedauer: 3 Minuten
Verena Fischer-Zernin
Kent Nagano dirigiert in der Elbphilharmonie (Archivbild).
Foto: picture alliance
Kent Nagano lässt Messiaen und Bruckner aufeinandertreffen. Darauf muss man sich einlassen – und sollte sich Huster verkneifen.
Hamburg. Olivier Messiaens „Quartett für das Ende der Zeit“ ist auf seine Weise genauso anfällig wie Kammermusik von Mozart. Man hört einfach jeden Fehler, weil es so transparent und scheinbar schlicht komponiert ist. Geige und Cello haben endlose, schwerelose Linien zu spielen. Nichts darf hängen oder knacken, es muss so kosmisch frei klingen, wie sich der Franzose Messiaen im Winter 1940/41 in einem deutschen Kriegsgefangenenlager die Allgegenwart Gottes vorstellte. In höchster Bedrängnis hat er eine Lobpreisung von überirdischer Schönheit geschrieben.