Hamburg. Aufwühlend, anrührend, packend: Stardirigent Teodor Currentzis verwandelt Verdis Requiem in eine musikalische Achterbahnfahrt.

In die Noten hatte Giuseppe Verdi ein Pianissimo geschrieben, schon das schaffen längst nicht alle einwandfrei. Doch wie die Celli am Beginn des Requiems im Großen Saal der Elbphilharmonie das erste Thema fast nicht mehr spielten, das war um etliche Abstufungen leiser, ganz kurz vor unhörbar. Nur noch ein Hauch der sieben Töne, die gottergeben in die Tiefe sinken und danach ein Choreinsatz, der drastisch andeutete, wohin diese letzte Reise gehen würde.

Ein erstes, unglaubliches Omen für die packende Intensität, mit der Teodor Currentzis eine ebenso aufwühlende wie anrührende Achterbahnfahrt aus Verdis Requiem machen sollte, himmelhoch hoffend, zu Tode betrübt, bis nach dem letzten Akkord des „Libera me“ die Totenstille einsetzte, die dieser Musik angemessen war.