Hamburg . Überraschungsarmes, aber grundsympathisches Konzert in der Alsterdorfer Sporthalle zeigte die britische Indie-Pop-Band in guter Form.

Als vor zehn, 15 Jahren die zweite Welle des Britpop losbrach und jede Band so raffiniert sein wollte wie Franz Ferdinand, so poppig wie Maximo Park und so wütend wie Bloc Party, da mogelten sich The Kooks irgendwie durch. Das Quartett aus Brighton nahm die Rolle der talentierten aber harmlosen Provinzjungs ein, deren im Grunde wenig spektakulärer Gitarrenrock jugendliche Sehnsüchte charmant einzufangen wusste. Wirklich cool waren The Kooks schon damals nicht, aber immerhin: Angesichts des rapiden Bedeutungsverlustes anderer Britpopper haben sie sich in ihrer Uncoolness ganz gut eingerichtet. Und füllten so die Alsterdorfer Sporthalle, nicht unbedingt bis auf den letzten Platz, aber doch beeindruckend.

Im Grunde hat sich nicht wirklich etwas geändert seit dem Kooks-Debüt „Inside In/Inside Out“ 2006 – die Songs sind vergleichsweise lärmig arrangierte Neuauflagen urbritischer Gitarrenmusik, bisschen Who, bisschen Kinks, viel Gefühl für Harmonien und für den Reiz einer Stimme, die immer ein wenig neben der geforderten Tonlage schlingert. Die Band bemühte sich auch gar nicht, irgendwie den Eindruck zeitgenössischer Relevanz zu erzeugen: Eröffnet wurde mit „Always Where I Need To Be“, elf Jahre alt, bis heute der größte Kooks-Singlehit. Es folgten „Sofa Song“, „Eddie’s Gun“ und „She Moves In Her Own Way“ vom Debüt, erst spät kam mit „Sweet Emotion“ ein Song vom jüngsten, eher leidenschaftslos besprochenen Album „Let’s Go Sunshine“. Der klang wie das, was zuvor zu hören war. Also: gar nicht mal schlecht.