Hamburg. Sandra Hüller und Jens Harzer brillieren in Johan Simons’ unerbittlicher „Penthesilea“-Inszenierung auf leergefegter Bühne.

Überall herrscht das Karge, die Stille, die Leere. Noch nicht einmal ein Bühnenbild zum Festhalten gibt es in Johan Simons’ unerbittlicher Variante von Kleists „Penthesilea“. Und doch ist es eine Schlacht, die hier über die von Johannes Schütz gnadenlos leergefegte, nur mit einem Lichtspalt versehene Bühne geht. Eine Schlacht auch der Liebenden, „wie zwei Sterne, die gegeneinander schmettern.“

Die bei den Salzburger Festspielen bereits gefeierte Version des Kleist-Klassikers ist damit am Thalia Theater angekommen. Heimat von Jens Harzer, der sich hier mit der grandios kämpferischen Sandra Hüller („Toni Erdmann“) aufs Feinste mit großen Worten und minimalen Gesten duelliert. Manche Theaterabende sind anstrengender als andere und dass Regisseur Johan Simons dafür ein Faible hat, bewies er bereits mit dem streng komponierten „Schimmelreiter“. Seine „Penthesilea“ ist ein Fest der Reduktion und Konzentration.