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Kunst in Hamburger Unternehmen entdecken

| Lesedauer: 3 Minuten
Vera Fengler
In den Räumen von KSP Rechtsanwälte an der Kaiser-Wilhelm-Straße sind Arbeiten des Fotokünstlers Romanus Fuhrmann zu sehen.

In den Räumen von KSP Rechtsanwälte an der Kaiser-Wilhelm-Straße sind Arbeiten des Fotokünstlers Romanus Fuhrmann zu sehen.

Foto: Add Art

Zahlreiche Firmen präsentieren bei der add art ihre Sammlungen. Ein Gespräch mit Initiator Hubertus von Barby.

Hamburg.  Seit 2013 wird die add art, eine Veranstaltungsreihe, die Kunst in öffentlichen Gebäuden, Firmen oder Hinterhöfen zeigt, in Hamburg durchgeführt. Neue Seherlebnisse, Kontakt mit den oftmals jungen Künstlern vor Ort und Inspirationen für Firmen und ihre Mitarbeiter verspricht ihr Gründer, der Unternehmensberater Hubertus von Barby. In diesem Jahr findet die add art vom 21. bis 24. November statt.

Hamburger Abendblatt: Wie ist die Idee der add art entstanden?

Hubertus von Barby: Ich war bis 2011 in Frankfurt am Main und habe dort eine Veranstaltung kennengelernt, bei der Firmen ihre Sammlungen zeigen. Ich fand es sehr inspirierend, wenn Firmenvertreter darüber gesprochen haben, was Kunst in ihren Unternehmen ausgelöst hat. Als ich dann nach Hamburg kam, wollte ich hier ein neues, erweitertes Konzept umsetzen: Neben dem Zeigen von Sammlungen können Unternehmen daher auch Nachwuchskunst an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) auswählen und bei sich ausstellen. Damit tun Firmen nicht nur ihren Mitarbeitern, sondern auch jungen Künstlern etwas Gutes.

Was ist das Besondere dieser Veranstaltung?

Barby: In der Veranstaltung steckt für alle Teilnehmer etwas: Besucher können Kunst an Orten entdecken, die normalerweise nicht öffentlich zugänglich sind, Künstler treffen und etwas über das Sammeln von Kunst erfahren. Unternehmen bekommen durch die Kunst neue Impulse und können mit ihren Mitarbeitern, aber auch mit Besuchern und Kunden über Fachbezogenes hinaus ins Gespräch kommen. Und junge Künstler bekommen eine Plattform, auf der sie sich präsentieren und hoffentlich hilfreiche Kontakte knüpfen können.

Welcher ist in diesem Jahr der spannendste oder ungewöhnlichste Ort, um Kunst zu entdecken?

Barby: Allein wie junge Künstler und Unternehmen, die bislang im Prinzip gar nicht mit Künstlern in Kontakt waren, ihre eigene Ausstellung auf die Beine stellen, ist faszinierend zu sehen. Auch bei den Sammlungen gibt es einiges zu entdecken. Bei der LBBW etwa kann man exklusiv zur add art Werke von Werner Büttner aus der Firmensammlung betrachten, beim Code Working Space ist Kunst großflächig direkt auf die Wand aufgemalt, und bei Buse Heberer Fromm warten neben Druckgrafiken in den Fluren auch Werkreste aus Dieter Roths Eat-Art-Schaffensphase im Keller hinter einer Stahltür. Bei Kappich & Piel gibt es zudem Einblicke in die Herstellung von Rahmen und die Restaurierung von Gemälden.

Gibt es Führungen an den Standorten?

Barby: Jedes Unternehmen bietet Führungen an, zudem gibt es bei vielen Unternehmen auch offene Besichtigungszeiträume. Darüber hinaus haben wir drei organisierte Führungen unter dem Motto „Kunst und Stadtteil“, bei denen es nicht nur Einblick in Unternehmen und ihre Kunst, sondern auch in den umgebenden Stadtteil gibt. Auch dabei ist einiges zu entdecken.

Kann ich die Bilder und Skulpturen vor Ort kaufen?

Barby: Sämtliche Nachwuchskunst beziehungsweise temporär ausgestellte Kunst ist käuflich erwerbbar. Dabei wird man feststellen: Gute Kunst muss nicht teuer sein. Bei den Sammlungen sind die Werke an sich unverkäuflich – da müsste man wohl ein sehr, sehr gutes Angebot machen ...

add art: Informationen und Anmeldung zu Führungen möglich unter: www.addart.de/hamburg