Hamburg. Mit der Ausstellung „Formfreude“ gedenkt das Ernst Barlach Haus des verstorbenen Künstlers – und zeigt 70 Werke.

Der Blick bleibt an einer mannshohen, türkis-grauen Keramik in der Mitte des Raumes hängen. Das einfallende Licht der langen, bodentiefen Glasfront unterstreicht das Monumentale der Skulptur, lässt sie noch imposanter wirken. „Eine große Vitalität und Lust am Überschwang kennzeichnen das Werk von Norbert Prangenberg“, sagt Kurator Karsten Müller. Mit der Ausstellung „Formfreude“ huldigt der Direktor des Ernst Barlach Hauses im Jenischpark dem 2012 verstorbenen Künstler. Am 23. Juni hätte Prangenberg seinen 70. Geburtstag gefeiert. Daher rührt auch der Untertitel der Ausstellung: „70 Werke zum 70. Geburtstag“.

Norbert Prangenberg wurde 1982 als Teilnehmer der Documenta 7 international bekannt. Der Autodidakt war ein Bewunderer von Joseph Beuys, der an der Düsseldorfer Werkkunstschule Akademieprofessor war, während Prangenberg seine Ausbildung zum Goldschmied machte. Auch einige von Beuys’ Schülern faszinierten ihn. So waren es Lucio Fontanas Keramiken, die ihm den entscheidenden Impuls gaben, mit Ton zu arbeiten. 1993 übernahm Prangenberg selbst eine Professur für Keramik und Glasmalerei an der Münchner Kunstakademie.