Hamburg. Die Wanderausstellung „Gute Aussichten“ versammelt wichtige Arbeiten von Absolventen deutscher Fotografie-Hochschulen.

Die Bilder wuchern. Modefotos, Instagram-Schnappschüsse, hier ein Porno-Motiv, dort der Screenshot eines Whatsapp-Chats. Eine Wand im Haus der Photographie ist schon völlig tapeziert, aber durch die Ritzen scheinen weitere Aufnahmen zu drängen, gruselige Trivialitäten: Brüste, Sinnsprüche, Selbstdarstellungen.

Denkt man. Aber Lorraine Hellwigs Installation „Y A Manifesto“ ist mehr als bloß eine Kakofonie aus Bildern, die die Absolventin der Hochschule München für ihren Beitrag zur Ausstellung „Gute Aussichten“ aus dem Internet gefischt hat, es ist ein kunstvoll komponierter Überblick über die Kommunikationskultur der heutigen Mittzwanziger. Hellwig stellt zum Beispiel eine Aktfotografie des Starfotografen Juergen Teller von 1996 nach, allerdings ohne die sexuelle Eindeutigkeit der Vorlage.