Hamburg. Serien-Teil 2: Macht Kreativität Pause? Tulga Beyerle, Direktorin des Museums für Kunst und Gewerbe, erzählt von ihren Plänen.

Es ist mein erster Sommer als Direktorin in Hamburg. Ich weiß also gar nicht, wie die Hamburger diese Jahreszeit verbringen. Aber ich merke, dass nicht nur im Museum, sondern in der ganzen Stadt das Tempo rausgenommen wird. Die Termine werden weniger, alles läuft etwas langsamer, man kann loslassen. Das gibt mir in erster Linie die Möglichkeit, in Ruhe nachzudenken. Das war in den vergangenen Monaten kaum möglich. Wir sind gerade sehr intensiv am Arbeiten, haben im Stakkato Ausstellungen eröffnet. Jeder hier im Haus kann eine Pause davon gebrauchen. Im Juli werden noch die letzten Förderanträge auf den Weg gebracht, das ist noch einmal eine anstrengende Zeit, aber danach kann man auch wirklich abschließen.

Leider habe ich es bisher noch nicht geschafft, die weitere Umgebung zu erkunden. Ich war noch nicht an der Ostsee oder Nordsee, und ich habe mir auch noch keines der vielen schönen Schlösser wie etwa Ludwigslust angesehen. Mich allein zu einem Ausflug aufzuraffen fällt mir schwer, obwohl ich ansonsten gern allein bin. Wenn ich an den Sommer denke, dann glaube ich nicht, dass ich so riesige Aktivitäten in der Umgebung veranstalten, sondern mich eher auf die Stadt konzentrieren werde. Ich freue mich darauf, am Abend etwas früher das Museum verlassen zu können, um an die Elbe zu fahren oder mir einen schönen Platz an der Außenalster zu suchen.