Hamburg. Der Hamburger Kabarettist spielt erstmals im Thalia Theater. Nicht nur Klavier, auch die Dramen „König Ödipus“ und „Antigone“.

Er ist Hamburger und immer noch regelmäßig in seiner Geburtsstadt. Normalerweise jedoch nur ein bis zwei Tage im Monat. Dann schlägt Bodo Wartke in einem Hinterhof im Grindelviertel auch mal sein Bett auf. Im Büro vorn an der Straße, da wird gearbeitet. Von ihm, mit ihm und für ihn. Fünf Festangestellte und fünf freie Mitarbeiter beschäftigt Wartke in dem von ihm 2005 gegründeten Reimkultur-Verlag mittlerweile. Anfang dieses Monats nun ist der Wahl-Berliner fast eine ganze Woche lang in Hamburg. Und das hat gute Gründe: Erstmals sorgt der Klavierkabarett-Entertainer für die Sommer-Bespielung des Thalia Theaters.

„Bodo Wer?“, mag sich mancher immer noch fragen. In den gängigen Kabarett- und Comedy-Sendungen des öffentlich-rechtlichen wie auch privaten Fernsehens taucht Wartke so gut wie nicht auf. „Ich habe nie versucht, formatkompatibel zu sein“, betont der Künstler beim Gespräch in der sogenannten Hinterhof-Filiale. Der bis heute jugendlich wirkende 42-Jährige, der bereits seit 23 Jahren auf der Bühne steht, hat vielmehr sein eigenes Genre begründet: „Klavierkabarett in Reimkultur“. Mit seinen virtuosen Wortspielen und abwechslungsreichen Rhythmen hat sich Wartke, der als Teenager in der Schlapplachhalde, einem längst geschlossenen Brettl an der Rentzelstraße in Rotherbaum, seinen ersten Auftritt hatte, ein vielschichtiges Publikum erspielt.