Hamburg. Zwei Jahrhunderte ist es her, dass der Schriftsteller geboren wurde. Zum Jubiläum gibt es jetzt eine große Hörspiel-Edition für kleines Geld.

Es gibt berühmte Verfilmungen von Theodor Fontanes Romanen wie „Effi Briest“, vor allem von Rainer Werner Fassbinder und Gustaf Gründgens mit Schauspielern wie Hanna Schygulla beziehungsweise Marianne Hoppe. Weniger bekannt sind vielleicht Hörfunk-Fassungen. Und wenn Fontane, der vor 200 Jahren geboren wurde, heute leben würde, dann würde der „Medienprofi“, der schon im 19. Jahrhundert seine Romane und Erzählungen zunächst in Zeitungen und Zeitschriften als Fortsetzungsgeschichten veröffentlichte (was viel einträglicher war, denn die Buchausgaben waren zunächst nur „Nebenprodukte“), ganz bestimmt Hörspiel-Folgen oder gar TV-Serien schreiben – sein Altersroman „Der Stechlin“ wurde rund 75 Jahre später tatsächlich als Dreiteiler verfilmt.

So lohnt sich für den heutigen Fontane-Leser, in eine so große wie kostengünstige Hörspiel-Edition mit mehreren Fontane-Romanen von „Effi Briest“ („Einer der berühmtesten Eheromane der Weltliteratur“, wie es im Booklet heißt) bis „Frau Jenny Treibel“ (Fontanes „humorvoller Blick auf die Berliner Gesellschaft der Gründerzeit“) einzutauchen. Die Edition bietet gleichzeitig einen interessanten Überblick über bundesdeutsche Hörspiel-Produktionen von 1948 bis 1988, mit Sprechern wie Klaus Maria Brandauer, Ruth Leuwerik, Lina Carstens, Carl Raddatz, Peter Lühr, Hans Lietzau und Peter Mosbacher. Da kon­trastiert zum Beispiel in „Cécile“ die kräftig-sonore Stimme von René Deltgen stark mit der meist eher hingehauchten Stimme der Leuwerik („Ach ...!“)