Sportfilm

Neue Einblicke in die Welt des Profi-Hockeys

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Björn Jensen
Die Filmemacherin Rebecca Landshut (l.) mit der Hockeylegende Greta Blunck

Die Filmemacherin Rebecca Landshut (l.) mit der Hockeylegende Greta Blunck

Foto: jumpmedien

Die Dokumentation „Ecke, Schuss – Gold“ über Feldhockey in Deutschland wurde über Crowdfunding finanziert.

Hamburg.  Ihr schönstes Weihnachtsgeschenk hat Rebecca Landshut mit drei Wochen Verspätung bekommen. Am 13. Januar endete das Crowd­funding für „Ecke, Schuss – Gold“, den ersten Dokumentarfilm über Feldhockey in Deutschland, für dessen Finanzierung die selbstständige Dokumentarfilmerin monatelang gearbeitet hatte. Und nachdem Mitte Dezember erst 82.000 Euro eingeworben worden waren und das mit einem Minimalbudget von 280.000 Euro eingepreiste Projekt vor dem Aus schien, waren zur Deadline tatsächlich 320.000 Euro zusammengekommen.

„Das ist eine große Erleichterung, denn nun können wir es uns leisten, auch den internationalen Blickwinkel in den Film einzubringen“, sagt die frühere Nationalspielerin, die für den Club an der Alster aktuell in der Hallenbundesliga aktiv ist und auch weiterhin um Spenden (Infos unter eckeschussgold.de) bittet. Ihr Anliegen ist klar: Sie möchte dem erfolgreichsten olympischen Mannschaftssport Deutschlands zu mehr Aufmerksamkeit verhelfen und dazu aufzeigen, welche Entbehrungen die als reine Amateure oft noch parallel in Studium oder Beruf engagierten Nationalspieler auf sich nehmen müssen.

Das Filmteam bekam tiefe Einblicke ins Privatleben der Protagonisten

Dafür sind die 33-Jährige und ihr Co-Regisseur Timo Gramer, die in der Hamburger Firma Jump Medien einen professionellen Partner im Rücken haben, nicht nur bei großen Turnieren eng bei den deutschen Auswahlteams dabei, sondern erhalten auch tiefe Einblicke ins Privatleben der Protagonisten. So ist Anfang Februar eine Reise nach Indien geplant, wo der Hamburger Topstar Moritz Fürste in der dortigen Profiliga engagiert ist. „Wir dürfen ihn für fünf Tage begleiten und können so die Stimmung in einem hockeyverrückten Land wie Indien dokumentieren“, sagt Rebecca Landshut.

Eine Reise in die Niederlande, wo Hockey Nationalsport ist, haben die Regisseure ebenso geplant wie Besuche bei Lehrgängen der Nationalteams in Deutschland. Welche Spieler Hauptrollen in dem auf rund 90 Minuten angelegten Film spielen werden, ist noch nicht sicher. Die Hamburgerin Lisa Altenburg vom Uhlenhorster HC ist als Mutter einer Tochter und Ehefrau des Herren-Bundestrainers Valentin Altenburg aber gesetzt. „Das sind die persönlichen Geschichten, die wir erzählen wollen“, sagt Landshut.

Höhepunkt der Dreharbeiten werden die Olympischen Spiele in Rio sein

Höhepunkt der auf 45 Tage begrenzten Dreharbeiten, für die ein professionelles Kamerateam zugebucht wird, sollen aber die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro (5. bis 21. August) werden. Die Hoffnung, dass wenigstens eins der beiden deutschen Teams den Filmtitel mit Leben erfüllt und in Brasilien die Goldmedaille gewinnt, ist groß. Es wäre das perfekte Ende für die Dokumentation – und könnte dafür sorgen, dass die Ende Oktober in Hamburg, Berlin, München und Köln geplanten Kinopremieren zu einem vorgezogenen Weihnachtsgeschenk werden.

( bj )