In vier Kinos ist heute der Dokumentarfilm “Mit Udo Lindenberg auf Tour“ zu sehen, am Dammtor ist der Rockmusiker außerdem selbst zu Gast.

Hamburg. "Ich mach mein Ding / egal, was die anderen sagen", singt Udo Lindenberg 2008 auf seinem Erfolgsalbum "Stark wie zwei". 65 Wochen hielt sich die Comeback-Platte des Rockers auf Platz eins der deutschen Charts und erreichte Doppelplatin-Status. Doch das, was der 66-Jährige macht, ist längst kein einzelnes Ding mehr. Vielmehr müsste sein Songtext derzeit heißen: Ich mach meine Dinger / sehr viele sogar / weil's den Leuten so gut gefällt.

Nun folgt der Legendenbildung nächster Schritt. Nach eigenem Musical, Unplugged-Show auf Kampnagel, Sonderbriefmarken mit der "Andrea Doria" und dem "Sonderzug nach Pankow", Fotobuch seiner Lebensgefährtin Tine Acke, einer erfolgreichen Ausstellung im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe sowie der Aussicht auf eine offizielle Panikzentrale in der HafenCity wird aus "Udolino", wie er vertrauensvoll genannt wird, jetzt Udo-Kino.

+++ Panik-Rocker Udo Lindenberg ist museumsreif +++

Einer wie Lindenberg, der residiert zwar im Hotel Atlantic, in seinem "weißen Schloss". Doch wer seinen Liedtexten lauscht, in denen er von Astronauten, Seemännern und Cowboys erzählt, der weiß: Zumindest ein klein wenig näher lässt sich dem tarnungsverliebten Musiker und Menschen erst unterwegs kommen. Und deshalb hat Filmemacher Hannes Rossacher den Mann mit Hut für seine 90-minütige Dokumentation "Udo Lindenberg - Ein Roadmovie" auf dessen Deutschland-Tour im März 2012 begleitet. Der österreichische Regisseur, der durch Arbeiten mit Falco, Queen, den Rolling Stones und Michael Jackson bereits Genre-Erfahrung aufweist, beobachtete den Künstler im Tourbus, hinter der Bühne, bei Besprechungen für die Show und in der Garderobe. Und auch Tage wie der 22. März, als Lindenberg in Berlin zwei Echos erhält und direkt danach in der O2 World auftritt, sind auf der großen Leinwand noch einmal mitzuerleben.

Doch so ganz lässt sich Lindenberg nicht in die Karten gucken, einige Situationen waren für die Kamera tabu. "Udo L. muss immer noch ein Mysterium bleiben. Die Rätselhaftigkeit ist eine wichtige Geliebte im Showbusiness, und diese Geliebte legt großen Wert darauf, nicht alles preiszugeben", sagte Lindenberg der Nachrichtenagentur dpa. Umso mehr Sinn macht es, dass Rossacher auch zahlreiche Weggefährten und Fans zu Wort kommen lässt. Die Schauspieler Ben Becker, Joachim Król und Peter Lohmeyer erzählen ebenso von ihrem Udo-Bild wie die Musiker Peter Maffay, Jan Delay und Clueso. Aber auch Lindenbergs Schwester Inge sowie "Komplizin" Tine Acke schildern ihre Sicht auf das Leben des Stars.

In mehr als 130 Kinos wird heute deutschlandweit der Film über eben jene Tour zu sehen sein, die Lindenberg mit seinen gut vier Jahrzehnten Bühnenerfahrung als das "geilste und spektakulärste Ding meiner Karriere" bezeichnet. In Hamburg sind es vier Häuser, die die im Oktober auf DVD erscheinende Doku einmalig zeigen. Und "Chubby Checker", so eines von vielen Lindenberg-Pseudonymen, wird im Cinemaxx Dammtor höchstpersönlich gegen halb acht über den roten Teppich laufen. Ein Fest für Lindianer, die natürlich auf frische Songs vom Meister warten. "Die neuen Dinger sind in relaxter Vorbereitung", sagt Udo. Is' klar.

Mit Udo Lindenberg auf Tour - Deutschland im März 2012 - Ein Roadmovie Mi 5.9., 20.00, Cinemaxx Dammtor (Eintritt: 15,-), UCI Othmarschen, UCI Mundsburg, UCI Smart City (12,- + Geb.)