Bei dem European Newspaper Award wurde das Hamburger Abendblatt mit zwölf Preisen geehrt - so viele wie noch nie bei diesem Wettbewerb.

Hamburg. Das Abendblatt ist bei dem European Newspaper Award in den Kategorien Titelseite, Sektions-Titelseite, Lokalseite, Visualisierung, Illustration, Beilagen und Typografie mit insgesamt zwölf Awards of Exellence ausgezeichnet worden. Allein an das Magazin, die Wochenendbeilage, gingen vier Auszeichnungen. So viele Preise wie in diesem Jahr hat das Abendblatt bei dem seit 1999 vom Zeitungsdesigner Norbert Küpper in Zusammenarbeit mit drei Fachblättern veranstalteten Wettbewerb noch nie gewonnen. Mehr Auszeichnungen als an das Abendblatt gingen in diesem Jahr nur an die "Zeit", die 18 Preise erhielt.

Nach Ansicht von Küpper wirkt das Abendblatt seit dem im April dieses Jahres erfolgten Relaunch "klarer und übersichtlicher". Der "visuelle Einsatz" sei "verstärkt" worden: "Dadurch hat das Abendblatt sehr gewonnen."

Die zwölfköpfige Jury, der Journalisten, Wissenschaftler und Designer aus acht Ländern angehörten, konstatierte, dass generell Europas Zeitungen immer stärker visuell geprägt sind. Ungebrochen sei auch der Trend hin zum kleinen Tabloid-Format. Insbesondere in Irland, Belgien und den Niederlanden seien mehrere Zeitungen auf Tabloid umgestellt worden. Weitere einheitliche Trends konnten die Juroren nicht erkennen. Sie befanden: "In jedem Land bauen Neuerungen auf Traditionen auf." Speziell im deutschen Sprachraum würden die Texte eher länger: "Es wird mehr Hintergrund angeboten, es sind weniger Kurzmeldungen zu sehen." 219 Zeitungen aus 27 Ländern nahmen an dem Wettbewerb teil.

In der Hauptkategorie wurden die portugiesische "Diário de Notícias da Madeira", die norwegische "Bergens Tidende", die dänische "Politiken" aus Kopenhagen und der schottische "Sunday Herald" aus Glasgow als European Newspapers of the Year geehrt. Ein Sonderpreis ging an die "Gaelscéal" aus dem irischen Galway. Mit einem weiteren Sonderpreis wurde die iPad-App der "Frankfurter Rundschau" ausgezeichnet, der es gelang, die Jury "mit starker Magazin-Optik" zu überzeugen. Ansonsten gab es in der Kategorie Online nur wenige Teilnehmer. Insgesamt wurden 112 Zeitungen aus 20 Ländern ausgezeichnet.