Ein neues Festival: Private Bühnen aus Deutschland treffen sich vom 1. Juni an bis zum 10. Juni zu den 1. Privattheatertagen in Hamburg.

Hamburg. Vom Zimmertheater Rottweil hat bisher wohl kein Hamburger gehört, geschweige denn, dass er dort eine Aufführung gesehen hätte. Die Privattheatertage ermöglichen es Theaterfreunden, ihren Horizont zu erweitern, ohne lange Reisen (wie die auswählende Jury) in Kauf nehmen zu müssen. Festivalleiter Axel Schneider präsentiert vom 1. bis 10. Juni zwölf Aufführungen aus deutschen Landen und Metropolen .

Aus Berlin reisen gleich drei Gastspiele an: Das Theater am Kurfürstendamm zeigt Neil LaButes Farce "Fettes Schwein" am 3.6. (20 Uhr) im Haus im Park; Lukas Langhoff inszenierte am Ballhaus Naunynstraße Hakan Savas Micans fiktiven Text für reale Menschen "Pauschalreise - Die 1. Generation (7.6., 20 Uhr, Altonaer Theater); und das Grips-Theater kommt mit Lutz Hübners Dauerbrenner "Frau Müller muss weg" (8.6., 20 Uhr, Kammerspiele) in der ersten Theaterregie des Filmregisseurs Sönke Wortmann. Übrigens: "Fettes Schwein" und "Frau Müller muss weg" waren auch in Hamburger Aufführungen zu sehen, was die Gelegenheit zu einem so interessanten wie reizvollen Vergleich bietet.

Das Zimmertheater Rottweil präsentiert ein zeitgenössisches Stück Philipp Löhles, "Genannt Gospodin" (2.6., 20 Uhr, Kammerspiele). Vom selben Autor war im Malersaal des Schauspielhauses "Das Ding" in der Uraufführung von Jan Philipp Gloger ein Erfolg.

Als einzige Hamburger Aufführung im Programm ist die Lichthof-Produktion "Orest reloaded" (3.6., 20 Uhr, Lichthof-Theater) eingeladen. Paul-Georg Dittrich inszenierte nach Georg Friedrich Händels "Orest" eine gelungene Konfrontation zwischen Schauspiel und Oper mit satirischem Ergebnis. Als weitere Klassiker stehen Lessings "Nathan der Weise" vom Wolfgang-Borchert-Theater Münster (7.6., 20 Uhr, Harburger Theater) und am 4.6. (20 Uhr) im Haus im Park Shakespeares "Othello" in der Radikalfassung von Feridun Zaimoglu und dem Kölner Theater Der Keller auf dem Programm. Schneider unterteilte es in die Sparten Klassik, Komödie und zeitgenössisches Drama.

In den drei Kategorien verleiht eine Jury beim Festival-Finale in einer Gala (10.6., 19.30 Uhr, Kammerspiele) den Monica-Bleibtreu-Preis an die besten Produktionen. Auch das Publikum wählt seinen Favoriten. Der Wettbewerb verleiht dem Festival wohl eine zusätzliche Spannung und Würze.

Privattheatertage 1. bis 10.6., an verschiedenen Spielorten, Karten zu 17,- bis 43,- unter T. 39 90 58 70; www.privattheatertage.de