Der mögliche Verkauf der Roten Flora bietet höheres Konfliktpotenzial als sonst. Linke Szene ruft zu “überregionaler Demonstration“ auf.

Hamburg. Die linke Szene mobilisiert nach Erkenntnissen der Polizei Mitstreiter für eine Großkundgebung am 30. April in Hamburg. In einschlägigen Internetforen wird zu einer "überregionalen Demonstration" aufgerufen. Nach Auskunft der Polizei gibt es keine offizielle Anmeldung, doch das Konfliktpotenzial sei im Vergleich zu den Vorjahren, in denen es regelmäßig rund um den Feiertag 1. Mai schwere Krawalle in Hamburg gegeben hatte, eher gestiegen. "Wir rechnen schon mit einer angespannten Lage", sagt Joachim Lenders, Landeschef der Deutschen Polizeigewerkschaft. "Wir werden keine Kräfte an andere Bundesländer abgeben können, sondern wohl eher welche anfordern müssen."

Der mögliche Verkauf der Roten Flora bietet ein höheres Konfliktpotenzial als in den zurückliegenden Jahren. Unter anderem die Ermittler der Staatsschutzabteilung der Polizei durchforsten das Internet nach Aufschlüssen darüber, wie sich die Szene formiert. "Wir müssen die Entwicklung abwarten, um eine genaue Lageeinschätzung machen zu können", sagt Polizeisprecher Mirko Streiber. Sorge wegen der räumlichen Nähe bereitet den Sicherheitskräften auch die für den 1. Mai geplante Kundgebung der NPD in Bremen. Bei einer solchen Demonstration 2008 in Barmbek war es zu den schwersten Ausschreitungen seit Jahren gekommen. Ein weiterer Knackpunkt ist die geplante Räumung des Bauwagenplatzes "Zomia" in Wilhelmsburg. Dies zu verhindern, ist eines der Ziele der linken Gruppen, die jetzt im Internet zu der Demonstration aufrufen.