Das Erkennungszeichen der Gruppe sind laut Polizei schwarze T-Shirts mit dem Aufdruck „Weiße Wölfe Terrorcrew“ sowie einem Schlagring.

Hamburg. Sie bezeichnen sich selbst als "unbelehrbar", verehren Adolf Hitler, pflegen eine martialisch-männerbündische Saufgemeinschaft und stellen ihr Zusammen-gehörigkeitsgefühl offenbar gern zur Schau. Die Polizei hat gestern im Rahmen einer bundesweiten Razzia 13 Durchsuchungs-beschlüsse gegen Mitglieder der rechtsextremistischen "Weiße Wölfe Terrorcrew" vollstreckt. Wegen der Verwendung verbotener Symbole auf ihren Klub-Shirts werden den "Weißen Wölfen" Verstöße gegen das Uniformverbot vorgeworfen.

Ein Schlagring ziert das T-Shirt der "Weißen Wölfe" auf der Vorderseite. Auf der Rückseite prangt das Wort "unbelehrbar", der Spitzname des Trägers und das Kürzel "C 18", das für "Combat 18", dem gewaltbereiten Arm des weltweit tätigen Rechtsextremisten-Netzes "Blood & Honour" steht (die 1 und die 8 stehen für die Initialen Adolf Hitlers). Die "Blood & Honour Division Deutschland" wurde im Jahr 2000 verboten - und agiert seitdem im Verborgenen. Sie vertreibt CDs, organisiert Konzerte mit rechtsradikalen Bands.

Seit Monaten ermittelt die Staatsschutzabteilung der Kripo gegen Mitglieder der "Terrorcrew". Die gestern durchsuchten Objekte liegen in Lurup, Hamm-Nord, Horn und Harburg sowie in Niedersachsen, Brandenburg, Berlin und Nordrhein-Westfalen. Sichergestellt wurden CDs, Computer, T-Shirts, Dokumente und weitere Beweismittel.

Die Symbole auf den T-Shirts sind jedoch nicht die einzigen Punkte, deretwegen gegen Mitglieder der "Weißen Wölfe" ermittelt wird. Im Juni hatte der Rechtsradikale Sebastian R. im Jakobi-Park (Wandsbek) Polizisten verletzt. Er bekam 14 Monate auf Bewährung, legte aber Widerspruch beim BGH ein. Ebenfalls im Juni 2008 verbrannten Mitglieder der "Terrorcrew" auf dem Steindamm eine türkische Fahne. Dazu sangen sie die erste Strophe der Nationalhymne. Die "Weiße Wölfe Terrorcrew" tobt sich auch im Internet aus, verbreitet dort Bild- und Videomaterial. Einen streng ideologischen Hintergrund rechnen Ermittler der Gruppe nicht zu. Allerdings werden die Aktivitäten der meist Glatze und Tätowierungen tragenden Mitglieder vom Verfassungsschutz beobachtet. Dessen Chef Heino Vahldieck schätzt die "Weißen Wölfe" so ein: "Sie gehören nicht gerade dem intellektuellen Flügel des Rechtsextremismus an." (jel)