Der Geschäftsmann Fred B. Irwin wird mit der Lucius-D.-Clay-Medaille geehrt. Der Geschäftsmann erhielt bereits zwei Bundesverdienstkreuze.

Hamburg. Deutsch-amerikanische Freundschaft - eine dieser Formulierungen aus den Nachrichten, die nach schwerfälliger Politik, wirtschaftlichen Beziehungen und Verpflichtungen klingt. Doch es gibt viele Menschen, die diese drei Wörter mit Leben und Wärme füllen. Zwei davon sind der aus New York stammende und seit gut 40 Jahren in Deutschland arbeitende und lebende Geschäftsmann Fred B. Irwin, 69, und Hans Ulrich Klose (SPD) , ehemaliger Erster Bürgermeister Hamburgs, Mitglied des Bundestags und leidenschaftlicher Transatlantiker.

Die beiden trafen sich am Sonnabend anlässlich der Verleihung der Lucius-D.-Clay-Medaille für besondere Dienste an der deutsch-amerikanischen Freundschaft - Irwin als Ausgezeichneter und Klose als Laudator. In seiner Vorstellung des Preisträgers erklärte Klose, aus welchen ökonomischen und gesellschaftlichen Gründen der Geschäftsmann die Ehrung verdient hat, und fügte hinzu: "Und weil er ein guter Freund und famoser Kerl ist."

Der sichtlich gerührte Irwin gab in seiner Dankesrede wenige Minuten später ähnliche Nettigkeiten zurück. Er bedankte sich bei Klose für die Freundschaft und seinen Einsatz für die deutsch-amerikanische Zusammenarbeit: "Ich teile diese Auszeichnung mit dir."

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Irwin ist seit 1991 ehrenamtlich Präsident der amerikanischen Handelskammer in Deutschland. Er erhielt bereits zwei Bundesverdienstkreuze. Zudem ist er Vorstandsmitglied der Citigroup in Frankfurt.

Die Lucius-D.-Clay-Medaille wird seit 1980 vom Verband der Deutsch-Amerikanischen Clubs verliehen. 2009 etwa erhielt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die nach dem gleichnamigen US-General benannte Auszeichnung. Clay startete 1948 die Luftbrücke gegen die Berlin-Blockade der damaligen Sowjetunion. "Das hat das emotionale Verhältnis zwischen unseren beiden Nationen grundlegend verändert", sagte Klose. "Aus Siegern und Besiegten wurden Freunde."

Die Medaillen-Vergabe war der Höhepunkt des Deutsch-Amerikanischen Tages 2011 und wurde in diesem Jahr in der Handelskammer Hamburg begangen. Eine folgerichtige Entscheidung, findet deren Präses Fritz Horst Melsheimer. "Keine andere Handelskammer in Deutschland hat so viel für die deutsch-amerikanische Freundschaft gegeben wie wir", sagte er in seinem Grußwort und zählte dann verschiedene Firmen auf, die in Hamburg und den USA agieren.

Inmi K. Patterson, Generalkonsulin der Vereinigten Staaten von Amerika in Hamburg, wies auf die emotionale Verbundenheit hin. "Auf der Gedenkfeier zum zehnten Jahrestag der Anschläge auf das World Trade Center ist mir klar geworden, wie nah wir einander sind", sagte sie. Viele Hamburger hatten vor dem Konsulat an der Alster - Weißes Haus genannt - Blumen niedergelegt, Kerzen aufgestellt und Bilder angebracht. "Der enorme Beistand hat mich tief berührt."

Für Klose, der als 17-Jähriger einen Auslandsaufenthalt an einer Highschool in den Staaten verbrachte und das Land seitdem als seine zweite Heimat bezeichnet, gibt es auch Gemeinsamkeiten in der Mentalität: "Hamburg hat ja auch immer das Selbstbewusstsein, offen für die Welt zu sein. Und ich finde, da ist auch was dran."