Der Oscar-Star drehte auf Fehmarn Szenen für den Geheimdienstthriller “Hanna“. Die Fehmarner erlebten einen hochprofessionellen Star.

Hamburg. "Warten auf Cate", so würde wohl der Titel des Films lauten können, den die Ostholsteiner in den vergangenen Tagen hätten drehen können. Immer hartnäckiger verdichteten sich die Gerüchte, dass die Oscar-Preisträgerin Cate Blanchett für eine Filmproduktion in den Norden Deutschlands kommen würde. Genauso war es auch. Unübersehbar hatten am Sonnabend die Dreharbeiten mit der Australierin begonnen.

Schon beim Überqueren der Fehmarnsund-Brücke fiel der riesige gelbe Kamera-Kran auf, die Filmcrew wirbelte auf dem Gelände der Martin-Werft umher. Hinweisschilder mit "Set" und "Unit Base" zeugten vom Ungewöhnlichen. Schnell sprach sich herum, dass hier Szenen des Actionthrillers "Hanna" gedreht werden. Jungschauspielerin Saoirse Ronan gibt Hanna, die Hauptdarstellerin. Ein außergewöhnliches Mädchen. Stark und smart wie ein gut ausgebildeter Soldat, muss sie schon früh lernen, dass das Leben ein hartes Training ist: Ihr Vater (Eric Bana), ein ehemaliger CIA-Agent, erzieht sie in der schwedischen Wildnis zur perfekten Killerin. Er schickt sie auf eine geheime Mission durch Europa, wo sie von mehreren Geheimagenten verfolgt wird, im Auftrag ihrer skrupellosen und geheimnisvollen Vorgesetzten - gespielt von Cate Blanchett.

Sie gilt als ehrgeizige Charakterdarstellerin, die ihren Durchbruch 1998 mit der Rolle der Königin Elizabeth I. von England in dem Film "Elizabeth" erzielte. Hierfür bekam sie einen Golden Globe und ihre erste Oscar-Nominierung. Mittlerweile hat die 40-Jährige gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem Drehbuchautor Andrew Upton, drei Söhne. Ihre Kinder begleiteten sie offenbar bei der Reise nach Norddeutschland. Sie sollen unweit der Osteseeküste gewohnt haben.

Wie kühl und abgeklärt sie im Job wirken kann, davon konnten sich die Fehmarner und Gäste der Insel überzeugen. Am frühen Abend erlebten sie, wie Cate Blanchett, perfekt geschminkt, mit einem moosgrünen Mantel und Lederhandschuhen bekleidet, die roten Haare zum Bob geschnitten, hochprofessionell ihre Szenen spielte.

Was genauso zur Attitüde gehört, sind die obligaten Fellboots, die dem Star sofort nach dem Dreh gereicht wurden, ebenso wie das Heißgetränk aus dem Pappbecher. Hollywood in Holstein eben. Angeblich soll die Schauspielerin in den nächsten Tagen nach Hamburg kommen.

Hollywood-Stars als Gast zu haben, erlebt Norddeutschland immer häufiger. Grund: "Made in Germany" ist ein beliebtes Gütesiegel für internationale Filmproduktionen. Regisseur Roman Polanski drehte 2009 Teile seines Films "The Ghostwriter" auf Sylt. Da er wegen Vergewaltigungsvorwürfen seit mehr als 32 Jahren aus Angst vor einer Verhaftung nicht mehr in die USA reist, zog die Nordseeinsel das große Los.