Offener Vollzug sei im letzten Jahrzehnt sträflich vernachlässigt worden, sagt die Justizsenatorin. Die Stadt will nun 20 Millionen investieren.

Hamburg. Dem Hamburger Strafvollzug stehen Neuerungen bevor: In den kommenden Jahren will die Stadt 20 Millionen Euro in Um- und Neubau der Haftanstalten Glasmoor und Billwerder investieren. Diesem Plan von Justizsenatorin Jana Schiedek (SPD) hat der Senat jetzt zugestimmt. Demnach soll die Kapazität im offenen Vollzug in Glasmoor (Norderstedt) von 209 auf 250 Haftplätze steigen. Dort sollen die Gemeinschaftssäle mit bis zu acht Gefangenen zugunsten von Doppelhafträumen aufgegeben werden. Den nötigen Raum zur Lösung des bestehenden Engpasses soll ein neues Hafthaus mit 108 Plätzen gewährleisten.

+++Unterwegs mit Lars Bergen in der JVA Glasmoor+++

"Der offene Vollzug wurde im letzten Jahrzehnt sträflich vernachlässigt. Dort werden die Gefangenen schrittweise auf ihr Leben in Freiheit vorbereitet. Erfahrungsgemäß bietet er die größten Aussichten, dass sie nicht wieder straffällig werden", sagte Schiedek. 17 Millionen Euro sollen in Glasmoor investiert werden. Zudem soll die Teilanstalt für Frauen von Hahnöfersand in die Haftanstalt Billwerder integriert werden. Eines der sechs Häuser dort wird mit 102 Frauenplätzen bestückt. Investitionsvolumen: drei Millionen Euro.