Sozialsenator Dietrich Wersich (CDU) hat sich am Freitag mit zehn Mitarbeitern des Allgemeinen Sozialen Dienstes (ASD) zu einem Hintergrundgespräch getroffen.

Zentrales Thema war die starke Arbeitsbelastung der Sozialarbeiter. Mitarbeiter des ASD hatten, wie berichtet, nach dem Tod der kleinen Lara im Rathaus protestiert und den Senat aufgefordert, sich zu seiner Verantwortung zu bekennen. Zuvor war der zuständige ASD im Zusammenhang mit dem Tod des Mädchens in die Kritik geraten.

Das Gespräch dauerte rund drei Stunden und wurde von den Beteiligten unterschiedlich bewertet. "Wir stehen hinter den ASD-Mitarbeitern", so Jasmin Eisenhut, Sprecherin der Sozialbehörde. Zusagen über zusätzliche Stellen oder andere Formen der Entlastung habe es am Freitag aber nicht gegeben. Laut Eisenhut sei es in dem Gespräch lange um die Tatsache gegangen, dass die ASD-Mitarbeiter durch die Einarbeitung neuer Kollegen zusätzlich stark belastet würden. Das müsse nun geprüft werden.

Sieglinde Frieß (Ver.di) sagte, die Unterredung sei in ernsthafter Atmosphäre verlaufen, das Ergebnis sei aber letztlich frustrierend. "Im Grunde haben wir nur sehr dünne Bretter angebohrt", so Frieß zum Abendblatt. Einig waren sich beide Seiten darin, dass der Meinungsaustausch atmosphärisch gut verlaufen sei und fortgesetzt werden solle.

Schon vor dem Gespräch hatten die ASDler auf die aus ihrer Sicht unhaltbaren Arbeitsbedingungen verwiesen. Unter anderem müssten einzelne Mitarbeiter mehr als 100 Fälle gleichzeitig bearbeiten. "Wir hoffen natürlich, dass nun Bewegung in die Sache kommt", so Frieß.

Wersichs Vorschlag, künftig einen Ausgleich zwischen den Bezirken zu schaffen, wird von der Delegation abgelehnt, das sei "Mängelverwaltung".