Ab dem Wintersemester fallen die Studiengebühren weg. Grüne und Linke kritisieren die Höhe der Ausgleichszahlungen für die Gebühren.

Hamburg. Vom Wintersemester an müssen Studierende der Universität Hamburg keine Studiengebühren mehr bezahlen. Das dadurch fehlende Geld für Forschung und Lehre in der Kasse der Universität soll durch städtische Zuschüsse kompensiert werden. Eva Gümbel, wissenschaftspolitische Sprecherin der GAL-Bürgerschaftsfraktion, fürchtet dennoch, dass die Studienbedingungen unter den Kompensationszahlungen leiden werden. Ihre Begründung: Ab 2015 fließen die Zahlungen in das Gesamtbudget der Universität ein.

"Mit dem Plan der Wissenschaftssenatorin bekommt die Uni Hamburg künftig weniger Geld pro Studienplatz", sagt Eva Gümbel. "Denn die Ausgleichsgelder für die ab Herbst wegfallenden Studiengebühren sollen nicht ausdrücklich zur Verbesserung von Studium und Lehre fließen. Das heißt, diese Mittel fließen ein in die Summe zur Berechnung der Studienplätze." Künftig müsse die Uni mit gleichbleibenden Mitteln mehr Studierende aufnehmen, was zu einer Verschlechterung der Studienbedingungen führen würde.

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"Mit der Abschaffung der Studiengebühren sorgt der Senat für mehr soziale Gerechtigkeit beim Zugang zu den Hochschulen", heißt es dazu seitens der zuständigen Behörde. "Die Wissenschaftsbehörde hat die Hochschulen frühzeitig gefragt, ob sie eine ausschließliche Zweckbindung der Kompensationsmittel für die Verbesserung der Qualität in Studium und Lehre wünschen. Sofern dies überhaupt der Fall war, wird dieser Wunsch im Haushalt 2013/2014 Berücksichtigung finden." Neben der Grünen-Fraktion bewertet auch die Linke die Kompensationszahlungen für die Studiengebühren als nicht ausreichend. Bei den Verhandlungen sei "eine verlässliche, stabile Unterfinanzierung bis ins nächste Jahrzehnt" herausgekommen, meint die wissenschaftspolitische Sprecherin Dora Heyenn. "Schlechter hätte es nicht kommen können."