Gutachten im Auftrag der Initiative wurde allerdings erstellt, ohne Preis zu kennen. Dezember 2014 endet der Konzessionsvertrag.

Hamburg. Zwei Tage vor der Expertenanhörung im Haushaltsausschuss der Bürgerschaft zum Thema Rekommunalisierung der Hamburger Versorgungsnetze hat die Initiative "Unser Hamburg - unser Netz" gestern ein Gutachten vorgelegt, wonach der 100-prozentige Rückkauf der Strom- Gas- und Fernwärmenetze finanzierbar wäre, ohne die laufenden Haushalte zu belasten.

Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) hatte bisher immer betont, der Rückkauf sei aus seiner Sicht "nicht finanzierbar". Deshalb solle sich die Stadt mit 25,1 Prozent bei Vattenfall einkaufen und so eine Minderheitenbeteiligung an den Netzen erwerben.

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Im Auftrag der Initiative untersuchten die Nürnberger Wirtschaftsprüfer Rödl & Partner verschiedene Finanzierungsmodelle etwa unter Einbindung der Hamburger Wasserwerke oder der städtischen Vermögensverwaltung HGV. Angesichts der aktuellen Netzentgelte sehen die Wirtschaftsprüfer "sowohl genügend finanziellen Spielraum für den Erwerb als auch für den klimapolitisch notwendigen Um- und Ausbau der Energienetze". Voraussetzung dafür ist, dass "entsprechend der derzeitigen Rechtslage ein angemessener Preis für die Netze" bezahlt werde. Als positiv werten die Wirtschaftsprüfer die "Schaffung von Vermögen und Infrastruktur" für die öffentliche Hand. Als Risiken sehen sie vor allem den Kaufpreis. Dabei gibt es derzeit keine konkreten Aussagen darüber, was die Netze wert sind. Vattenfall verweigert die Herausgabe der Zahlen. Um die Herausgabe zu verhindern, klagt das schwedische Staatsunternehmen gegen die Stadt Hamburg. Gleichzeitig verhandelt Olaf Scholz mit Vattenfall über eine Beteiligung.

Zurzeit sind die Strom- und Fernwärmenetze im Besitz von Vattenfall, das Gasnetz gehört E.on. Zum 31. Dezember 2014 endet der Konzessionsvertrag für Strom und Fernwärme. Der Gas-Konzessionsvertrag ist zum gleichen Termin kündbar.