In Hamm wird es keine Notunterkunft für Wohnungs- und Obdachlose geben. Die sei “nicht mehr geplant“, sagt das Bezirksamt Mitte.

Hamburg. Ein Projekt, auf das der Bezirk Mitte gesetzt hatte, ist beerdigt worden, noch bevor es richtig begonnen hat: Am Hübbesweg 7-9, mitten in Hamm, wird es keine Notunterkunft für Wohnungs- und Obdachlose geben. Die sei "nicht mehr geplant", heißt es in einem Schreiben des Bezirksamts Mitte an die Bezirksversammlung. Diese hatte am 15. September beschlossen, im ersten Stock einer ehemaligen Schule, Wohnungen für 45 Zuwanderer zu schaffen.

Nun erklärte auch der Senat mit der Antwort auf eine Kleine Anfrage des CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Christoph de Vries, dass es im Bezirk Mitte nur Planungen für eine Obdachlosenunterkunft an der Spaldingstraße 1 gibt. "Wir begrüßen die Entscheidung", sagte de Vries. Um das Projekt in Hamm hatte es heftigen Protest gegeben. Die CDU bemängelte, dass die Notunterkunft mitten in einem Wohngebiet liege und bezweifelte, dass die Planer sich jemals vor Ort umgesehen hätten. Was in einem Behördenpapier auch indirekt bestätigt wurde. Auch andere protestierten. So kritisierte der Eigentümer eines Nachbarhauses mit 49 öffentlich geförderten Wohnungen für ältere, betreute Mitbürger, dass diese in "keiner Weise kontaktiert oder beteiligt" wurden. Außerdem würden sich in der Nachbarschaft rund 300 Sozialwohnungen befinden.

+++ Kommentar: Die Stadt scheut Widerstand +++

"Das viele Aufsehen hätte man sich sparen können, wenn man sich vor dem Beschluss ausreichend informiert hätte", sagt de Vries.