Behördenpapier nennt erstmals einzelne Standorte. Scharfe Kritik aus der CDU

Hamburg. Vor dem Hintergrund deutlich gestiegener Zuwandererzahlen will die Hamburger Sozialbehörde zusätzliche Unterkünfte für Migranten mit vorerst rund 500 Plätzen schaffen. Dafür sollen an 20 Stellen in der Stadt Neubauten entstehen oder leer stehende Gebäude hergerichtet werden, geht aus einem Papier der Behörde hervor, das dem Abendblatt vorliegt.

In Hamm, wo die alte Schule am Hübbesweg als möglicher Standort im Gespräch ist, regt sich schon jetzt Widerstand. "Der Bezirk Mitte hat zuletzt mit der Aufstockung der Unterkunft am Billstieg in Billbrook um 250 Plätze und der Ansiedlung der Therapieeinrichtung für Drogenabhängige in Rothenburgsort seine Verpflichtungen vorerst mehr als erfüllt", sagt der CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Christoph de Vries.

Es müsse im Gesamtinteresse der Stadt liegen, Unterbringungsmöglichkeiten für Wohnungslose und Zuwanderer nicht vermehrt in solchen Stadtteilen anzusiedeln, die es ohnehin schwierig hätten. Die CDU sperre sich nicht generell gegen diese Unterkünfte, fordere aber die Auswahl eines geeigneteren Standorts, sagte de Vries. Die Zuwanderung nach Hamburg hatte zuletzt stark zugenommen. Kamen 2008 erst 375 Flüchtlinge und Aussiedler neu in die Stadt, waren es im vergangenen Jahr schon 911.