Mit seinen Recherchen hat Philip Volkmann-Schluck dazu beigetragen, dass die Spitzen-Abiturientin Kate Amayo in Deutschland bleiben durfte.

Konstanz. Er hat mit seiner Geschichte über den "Fall" Kate Amayo nicht nur einem Menschen geholfen, sondern eine notwendige politische Debatte über das Bleiberecht für Jugendliche angestoßen. Dafür wurde der Redakteur Philip Volkmann-Schluck mit dem Deutschen Lokaljournalistenpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung in der Kategorie Investigativer Journalismus ausgezeichnet. Gestern wurde der Preis in Konstanz überreicht.

Der 31 Jahre alte Journalist, der seit 2004 beim Hamburger Abendblatt gearbeitet hat und seit September als Reporter für die "Berliner Morgenpost" tätig ist, hat mit seinen Recherchen dazu beigetragen, dass die Spitzen-Abiturientin Kate Amayo, die im Herbst 2010 nach Ghana abgeschoben werden sollte, in Deutschland bleiben durfte. "Er hat mit seiner Arbeit eine bundesweit längst überfällige Debatte angestoßen", wie Dieter Golombek von der Konrad-Adenauer-Stiftung in seiner Laudatio betonte. "Ich freue mich, dass die Jury dieses Thema ausgezeichnet hat und damit Maßstäbe für andere Medien setzt, sich mit dem Thema Integration intensiver zu befassen", sagt Philip Volkmann-Schluck. Im September 2010 hatte er von der geplanten Ausweisung der 20-jährigen Ghanaerin erfahren. Sie sollte abgeschoben werden, weil sie illegal nach Deutschland eingereist war, um bei ihrer Mutter in der Hansestadt zu leben.

+++ Spitzen-Abiturientin Kate Amayo darf in Hamburg bleiben+++

Philip Volkmann-Schluck begleitete Kate in der Woche vor der drohenden Abschiebung, schilderte eindrucksvoll ihre Ängste und Hoffnungen. Der Reporter hat bis heute Kontakt zu Kate, die jetzt ihr Medizinstudium in Bremen beginnen darf.

Der Deutsche Lokaljournalistenpreis, der als die bedeutendste Auszeichnung der Branche gilt und in diesem Jahr zum 31. Mal vergeben wurde, wird nicht nur an einzelne Autoren, sondern auch an Redaktionen vergeben, so wie 2008, als das Abendblatt für seine Serie "Hamburg l(i)ebenswert" ausgezeichnet wurde.

Hauptpreisträger in diesem Jahr ist der "Südkurier". In 19 Lokalteilen präsentiert die Tageszeitung den lokalen Stoff in vielen neuen Varianten und öffnet ihre prominenten Seiten 2 und 3, um die großen Themen der Zeit auf die Region runterzubrechen.