Der Bericht enthält zudem Hinweise auf eine systematische Bildungsbenachteiligung der Kinder mit Migrationshintergrund.

Hamburg. Der Anteil der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund wird sich in den kommenden Jahren an den Schulen immer weiter der 50-Prozent-Marke annähern. Das ergibt sich aus dem Bildungsbericht 2011, den Schulsenator Ties Rabe (SPD) gestern vorgestellt hat. Danach stieg der Anteil der Dreijährigen, deren Muttersprache zumeist nicht Deutsch ist, von 32,5 Prozent (2005) in nur vier Jahren auf 45,3 Prozent. Zugleich wächst auch die Gesamtzahl der Schüler in Hamburg - anders als in fast allen anderen Bundesländern.

Der Bildungsbericht, der zum zweiten Mal erstellt wurde, enthält Hinweise auf eine systematische Bildungsbenachteiligung der Kinder mit Migrationshintergrund. Sie haben deutlich häufiger Sprachförderbedarf, besuchen eher eine Stadtteilschule als ein Gymnasium und haben überproportional häufig einen sonderpädagogischen Förderbedarf. Rabe sprach von einer großen Herausforderung und sieht den weiteren Ausbau der Ganztagsschulen als eine Antwort.

Als "kniffligen Punkt" sieht Rabe die Frage, wie der Unterricht erfolgreicher gestaltet werden kann. "Die Qualität des Unterrichts hängt zu 90 Prozent davon ab, an welchen Lehrer der Schüler gerät", sagte Rabe. Die Unterschiede existierten weniger von Schulform zu Schulform, sondern "von Klassentür zu Klassentür". Lehrer müssten stärker zusammenarbeiten.