Laut dem Nabu rangiere Hamburg auf vielen Feldern des Natur- und Umweltschutzes im europäischen Vergleich allenfalls noch im Mittelfeld.

Hamburg. Saubere Kraftstoffe für Seeschiffe, batteriebetriebene Terminal-Fahrzeuge oder Naturschutz mitten im Hafengebiet - es gibt viele Ansätze, um den Hamburger Hafen zu einem "grünen Hafen" zu entwickeln. Wie andere europäische Häfen mit dem Thema Umwelt umgehen, soll der zweitägige europäische "GreenPort-Congress" in Hamburg klären. 200 Fachleute aus der ganzen Welt werden ab heute zum 6. Kongress vom Gastgeber, der Hamburg Port Authority (HPA) erwartet. Hamburg wolle auf dem Gebiet Hafen und Umwelt zu einem Vorreiter auf dem Kontinent werden, sagt HPA-Chef Jens Meier. Dazu ist nach Ansicht des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) aber noch ein weiter Weg notwendig, wie Landesvorstand und Ex-Umweltsenator Alexander Porschke im Vorfeld des Kongresses kritisiert.

Auf vielen Feldern des Natur- und Umweltschutzes rangiere Hamburg im europäischen Vergleich allenfalls noch im Mittelfeld. Es müsse mehr geschehen als nur ein "GreenPort"-Kongress, der den Anschein erwecke, dass sich hier die Hafenwirtschaft lediglich ein grünes Mäntelchen umhängen möchte. Dabei könnte nach Ansicht des Umweltexperten ein wirklich grüner, auf Umweltschutz ausgerichteter Hafen auch Wettbewerbsvorteile bringen. Als Beispiel für gelungene Ansätze nennt Porschke den Hamburger Konkurrenzhafen Antwerpen, der vor Hamburg und nach Rotterdam zweitgrößter Containerhafen Europas ist. "Dort ist etwas gelungen, was wir hier zum Vorbild nehmen könnten", so Porschke.

+++ Jane Goodall Botschafterin der Umwelthauptstadt Hamburg +++

Naturschutz und Hafenwirtschaft seien dort einfach besser aufeinander zugegangen, um gute Kompromisse zu finden. Etwa bei der Vertiefung der Schelde, einem mit der Elbe vergleichbaren Fluss. Auf zeitweisen Brachen könnten sich geschützte und seltene Tier- und Pflanzenarten ansiedeln. Zukunft für mehr Umweltschutz sieht der Naturschützer auch bei Anreizsystemen beim Hafengeld für umweltgerechtere Seeschiffe. Entsprechende Ansätze für einen sogenannten Ökoindex in Hamburg seien da auf einem guten Weg.