Die Anwohner sorgen sich um Gift, das bei den Bauarbeiten aus dem Boden entweichen könne. Bis zu 600 Wohnungen sollen gebaut werden.

Hamburg. Auf einer Mülldeponie aus den 70er-Jahren in Lokstedt sollen bis zu 600 Wohnungen gebaut werden. Doch die Bürgerinitiative "Kein Lokstedt 62!" ist dagegen. Sie will statt 600 möglicher Wohnungen nicht mehr als 220 auf dem Gelände zwischen Süderfeldstraße und Lottestraße hinnehmen. Außerdem sorgen sich die Anwohner um Gift, das bei den Bauarbeiten aus dem Boden entweichen könne.

Die Bürgerinitiative weiß genau, was sie nicht will: "Nein zu Bebauungsplanänderung und maßloser, stadtteilfremder Flächenausnutzung für monotonen Massenbau", steht auf ihrer Internetseite. Ja zu einem Bauprojekt, das zum Stadtteil passt und der bestehenden Bebauung und derzeitigen rechtlichen Grundlage entspricht". Anwohner befürchten zudem, dass das dort durch biochemische Abbauprozesse entstandene Gas gesundheitsschädlich ist und austreten könne. "Es handelt sich hierbei nicht um Gift- oder Industriemüll, sondern um einfachen Haus-, Gewerbe- und Bauschuttmüll", betont Volker Dumann, Sprecher der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt.

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Bei den Gasen handele es sich um Methan und Kohlenstoffdioxid. Die Sanierung des Gebiets übernimmt der Bauträger. Der Müll, in dem das Gas enthalten ist, wird ausgehoben und durch Erdreich ersetzt. "Dabei kann Gas austreten, das liegt aber weit unter der gesundheitskritischen Menge." Das Bezirksamt lädt heute um 19 Uhr in der Süderfeldstraße 24 zur Informationsveranstaltung "Altlasten" ein.