Die Deutsche Telekom bestätigt, dass ein seriöses Konzept mit einem “ernst zu nehmenden Investor“ vorliegt. Die Details werden zurzeit geprüft.

Hamburg. Jetzt kommt Bewegung in die mögliche Wiedereröffnung des Fernsehturms. Die Deutsche Telekom, deren Tochter Deutsche Funkturm GmbH (DFMG) die Immobilie gehört, bestätigte Gespräche mit einem "ernst zu nehmenden Investor" für den Heinrich-Hertz-Turm. Der Interessent habe bereits ein Konzept vorgelegt, das eingehend geprüft werde. Das bestätigte Sprecherin Stefanie Halle auf Abendblatt-Anfrage: "Wir sind weiterhin an einer öffentlichen Nutzung des Fernsehturms interessiert, wenn die Finanzierung gewährleistet ist." Um welches Unternehmen es sich handelt, wollte sie nicht sagen.

Unterstützung, wenn auch nicht in Form von Geld, kommt von der Stadt: "Auch wir möchten, dass der Fernsehturm wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Wir werden deshalb mit allen Beteiligten die Gespräche wieder aufnehmen", sagte der stellvertretende Senatssprecher Jörg Schmoll.

Der Telemichel ist seit mehr als zehn Jahren für die Öffentlichkeit geschlossen. Bis 2001 gab es in 125 Meter Höhe eine öffentliche Aussichtsplattform und darüber liegend ein Drehrestaurant. Es gab immer wieder Pläne für eine Sanierung der Immobilie, die Kosten werden auf zehn Millionen Euro geschätzt. Doch am Ende scheiterte es immer an der Finanzierung.

Das Abendblatt hatte bereits am Freitag berichtet, dass das kanadische Internetunternehmen Avid Life Media Interesse an dem Kauf der Namensrechte für den Fernsehturm bekundet hatte. Aber die Telekom hatte abgelehnt: "Wir haben uns über die Geschäftsmodelle dieser Internetplattform informiert. Eine Zusammenarbeit kommt vor diesem Hintergrund für uns nicht infrage." Das Unternehmen mit Hauptsitz in Toronto bietet Dating-Portale im Internet an. Mitte-Bezirksamtsleiter Markus Schreiber (SPD) und Politiker von CDU und FDP hatten kritisiert, dass die Telekom die Offerte der Avid Life Media ablehnt.

Dass mit dem Verkauf von Namensrechten beispielsweise für Stadien oder Veranstaltungshallen viel Geld verdient werden kann, ist bekannt: So soll die Anlagenbaufirma Imtech, die dem ehemaligen Volksparkstadion ihren Namen gibt, Gerüchten zufolge 25 Millionen Euro bezahlt haben. Dafür hat das Unternehmen für sechs Jahre die Namensrechte inne. Der Telekommunikationskonzern O2 hatte die Reederei Color Line als Namensgeber für die Multifunktionshalle gegenüber abgelöst. Für zehn Jahre bezahlt O2 dafür einen zweistelligen Millionenbetrag.