Der Hamburger Senat verdoppelt die Fläche des Naturschutzgebiets in Wandsbek. Neue Erweiterungen sind zudem geplant.

Hamburg. Bislang sind es 47 Hektar, ein Terrain von rund 65 Fußballfeldern. In Kürze sollen noch einmal rund 50 Felder dazukommen. Der Senat hat beschlossen, das Naturschutzgebiet Rodenbeker Quellental um fast die Hälfte seiner Fläche zu erweitern - auf dann 84 Hektar. Nach der Verdopplung des Gebiets der "Reit" im Juni auf rund 90 Hektar ist das die zweite Erweiterung eines Naturschutzgebiets unter Umweltsenatorin Jutta Blankau (SPD). "Im Jahr der Umwelthauptstadt Europa 2011 sorgen wir so dafür, dass Hamburg in Sachen Naturschutz weiter Vorbild bleibt."

Das Naturschutzgebiet im Norden Wandsbeks wird um das angrenzende Bachtal der Rodenbek, das der Bredenbek sowie durch Waldflächen und Feuchtbiotope im Norden erweitert.

Ein Stück weiter im Nordosten liegt auch das Naturschutzgebiet Wohldorfer Wald - Senatorin Blankau kündigte an, dies im kommenden Jahr zu erweitern und beide Gebiete zu verbinden.

Das Rodenbeker Quellental ist die Heimat von bundesweit gefährdeten Tier- und Pflanzenarten wie dem Eisvogel, dem Moorfrosch und dem Breitblättrigem Knabenkraut, einer seltenen Orchideenart. Auch der Teichmolch, die Sumpf-Dotterblume und der Bach-Nelkenwurz fühlen sich zwischen Wald und Feuchtwiesen wohl. Das Gebiet besteht hauptsächlich aus naturnahem Laubwald, zu vielen Teilen aus Au- oder Bruchwäldern, in dem vielen natürlichen Totholz finden auch sieben verschiedene Fledermausarten Unterschlupf. Seit 1977 steht es unter Naturschutz.

Seinen Namen hat das Rodenbeker Quellental, das zur Alsterlandschaft gehört, durch die vielen kleinen Quellen, die überall in dem Gebiet sprudeln und hier und da Rinnsale bilden.

Insgesamt hat Hamburg 31 Naturschutzgebiete. Nach der Erweiterung des Rodenbeker Quellentals stehen 8,5 Prozent der Landesfläche Hamburgs unter Naturschutz - ein so großer Anteil, wie ihn keine andere Stadt in Deutschland hat. "Darauf können wir stolz sein", sagte Senatorin Blankau.

Im kommenden Jahr will die Senatorin das Gebiet Wohldorfer Wald angehen. Dieses soll von 134 Hektar um 148 Hektar vergrößert werden, auf dann 282 Hektar. Darüber hinaus will der Senat Ende 2012 ein weiteres Naturdenkmal ausweisen lassen, das Kiebitzmoor. Naturdenkmäler sind deutlich kleiner als Naturschutzgebiete, in der Regel sind es um die ein Hektar große Areale, aber auch der Findling Alter Schwede am Elbstrand zählt zu Hamburgs Naturdenkmälern. Bislang gibt es zwölf Naturdenkmäler, das Kiebitzmoor wird Nummer 13.