Sicherheit gegen Natur - für die CDU waren die Prioritäten in diesem Fall klar. Beleuchtung ist unter anderem auch an der Platanenallee geplant.

Hamburg. Motten gegen Menschen - dieser Konflikt schwelte jahrelang in der Bezirksversammlung Nord. Nun haben Spaziergänger und Jogger ihn zumindest in einer ersten Etappe für sich entschieden: Teile des Stadtparks sollen künftig abends und nachts besser beleuchtet werden.

Es war die CDU, die in dieser Frage den anderen Fraktionen gegenüberstand. Schon seit mehr als zehn Jahren drängt sie auf eine umfassende Ausleuchtung des Stadtparks, der bisher in weiten Teilen nur spärlich oder gar nicht erhellt wird. Joggern und Grillern, so die CDU, müsse das abendliche Durchkommen erleichtert werden. Den Mitgliedern anderer Parteien dagegen lagen auch die scheueren Wesen im Park am Herzen. Anträge auf Beleuchtung lehnte die Bezirksversammlung bisher ab - weil, wie es in einer Antwort 2009 heißt, "Grünanlagen auch Rückzugsgebiet für insbesondere lichtempfindliche Insekten sind".

Sicherheit gegen Natur - für die CDU waren die Prioritäten klar. Vor einem Monat stellte sie erneut einen Antrag, demzufolge alle viel belaufenen Fußwege mit Lampen ausgestattet werden sollten: "Lichtempfindliche Insekten dürfen nicht länger als Vorwand dafür dienen, dass Jogger, Fahrradfahrer und Spaziergänger sich bei Dunkelheit im Stadtpark kaum mehr fortbewegen können", so der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Christoph Ploß. Die anderen Fraktionen stellten Alternativanträge: Auf das "Bedürfnis der Natur nach nächtlicher Dunkelheit" plädierte die GAL, erkannte aber an zwei besonders düsteren Stellen dennoch Handlungsbedarf. Die Linken dagegen gingen noch einen Schritt weiter: Man solle auch die Beleuchtungssituation in anderen Grünanlagen wie am Hartzloh oder im Schleidenpark prüfen.

Der Umweltausschuss beschloss am vergangenen Dienstag schließlich einen Kompromiss. Beleuchtet wird künftig, aber nur in bestimmten Bereichen des Stadtparks: Die Ostseite der Hindenburgstraße, der Pfad nördlich des Planschbeckens und die Platanenallee sollen mit Lampen ausgestattet werden. Weitere Details wird die Behörde für Soziales und Umwelt demnächst je nach Haushaltslage entscheiden.