Eine Glosse von Nico Binde

Na endlich! Nachdem sich Hamburgs Nachwuchs jahrelang an rückständigen Wippen, viel zu kurzen Rutschen und Klettergerüsten der alpinen Schwierigkeitsstufe 2 langweilen musste, wurde gestern der erste computergestützte Spielplatz der Stadt eröffnet. An der Bellealliancestraße heißen die Geräte jetzt Space, Rocky oder Nova. Und sie sehen auch so aus.

In die Entwicklung der High-Tech-Gerüste sind die neuesten Erkenntnisse der Flugzeugindustrie eingeflossen. Die Technik stammt etwa aus dem A380, für die Beschichtung stand das Space Shuttle Vorbild. Dass auch Star-Wars-Regisseur George Lucas angesichts dieser Innovationen Interesse am futuristischen Spielplatz bekundet haben soll, erwies sich allerdings als Gerücht. Den bislang unveröffentlichten siebten Teil seiner Sternenkriegsaga dreht er wie geplant in Hollywood, auch wenn der Arbeitstitel "Das Kinderimperium schlägt zurück!" gut gepasst hätte.

Derweil sind viele Eltern noch unsicher im Umgang mit der neuen Spielplatztechnik. Deshalb weisen die Hersteller darauf hin, dass mit den Gerüsten keine Raketenstarts zum Mars zu befürchten sind: Beim Drücken der roten Knöpfe öffnet sich lediglich eine Mondkapsel, die aus Sicherheits- und Lizenzgründen aber erst abhebt, wenn auch ein Erziehungsberechtigter zusteigt. Die blauen Knöpfe hingegen dienten ausschließlich zu Zierzwecken. Nach Möglichkeit sollte nicht allzu lange an ihnen herumgedrückt werden.

Die Stadt Hamburg bittet trotzdem alle Eltern, weiterhin auch die herkömmlichen Spielplätze rege und ordnungsgemäß zu nutzen. Je intensiver sie abgespielt werden, desto schneller sind Flüge ins All auch in anderen Stadtteilen möglich.