Der Senat hat angekündigt, dass es ab 2020 nur noch emissionsfreie Busse geben soll. Experten halten dies jedoch für unrealistisch.

Hamburg. Während der Hamburger Senat der EU-Kommission bereits angekündigt hat, dass ab 2020 in Hamburg nur noch emissionsfreie Busse unterwegs sein werden, wurde die Hamburger Hochbahn mit diesen Planungen offenbar überrascht. Dort waren die neuerlichen Überlegungen des Senats gänzlich unbekannt. Die Hochbahn plante bisher, im Jahr 2020 damit zu beginnen, emissionsfreie Busse zu kaufen, sodass bis etwa 2030 bis 2035 die gesamte Flotte ausgetauscht wäre. Selbst diese Planungen bezeichnete die Hochbahn als "sehr ambitioniert".

Zu den aktuellen Ankündigungen des Hamburger Senats in Brüssel sagte Hochbahn-Sprecher Christoph Kreienbaum, dass die Vorstellungen des Senats geprüft werden müssten. "Hier sind vor allem technische und wirtschaftliche Aspekte zu analysieren und zu berücksichtigen" so Kreienbaum.

Experten halten das Vorhaben des Senats für wirtschaftlich vollkommen unrealistisch. Derzeit haben Busse bei der Hochbahn eine Lebensdauer von rund zehn Jahren. Zur pünktlichen Umsetzung der neuen Senatspläne müssten ab sofort nur noch emissionsfreie Busse gekauft werden. Zudem müssten bereits angeschaffte und bezahlte herkömmliche Busse trotz längerer Lebensdauer frühzeitig aus dem Betrieb genommen werden.

Till Steffen (GAL) sagte: "Olaf Scholz verspricht etwas, was er nicht halten kann." Der Senat "verschaukelt" die EU-Kommission und die Hamburger, so Steffen. Nach Abschluss einer Testreihe fahren zurzeit keine Wasserstoffbusse in Hamburg. Noch in diesem Jahr aber werden vier Wasserstoffbusse im Normalbetrieb getestet, in 2012 kommen drei weitere hinzu. Diese Prototypen kosten rund 1,5 Millionen Euro pro Stück - herkömmliche etwa 400 000 Euro.