CDU-Politiker Rüdiger Kruse zahlt in städtischem Forsthaus nur geringe Miete. “Ein Bundestagsabgeordneter sollte ein Vorbild sein.“

Hamburg. Die Tatsache, dass der CDU-Bundestagsabgeordnete Rüdiger Kruse als Untermieter im städtischen Forsthaus im Niendorfer Gehege nur eine geringe Miete für seine rund 100 Quadratmeter große Wohnung bezahlt, sorgt für Kritik. "Ein Bundestagsabgeordneter sollte ein Vorbild sein und sich nicht unter dem Mantel der Gemeinnützigkeit Sonderkonditionen ausbedingen", sagt Siegmund Chychla, Vizevorsitzender des Mietervereins zu Hamburg.

Wie berichtet, hat die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) das 290 Quadratmeter große Forsthaus für 932,09 Euro von der Wirtschaftsbehörde angemietet. Das ergibt einen Quadratmeterpreis von 3,21 Euro. Seit dem Abschluss des Mietvertrages im Jahr 2000 hat es nie eine Mieterhöhung gegeben. Wie viel Rüdiger Kruse - der auch SDW-Geschäftsführer ist - als Untermieter zahlt, will er nicht sagen. "Ich äußere mich nicht dazu", sagte er am Mittwoch dem Abendblatt. "Einerseits wird gesagt, dass nicht genug Geld für den Wohnungsbau da ist, andererseits wohnt ein politischer Leistungsträger unserer Gesellschaft zu solch günstigen Konditionen", sagt Chychla. Das sei nicht nachvollziehbar. Dass die SDW nur eine geringe Miete bezahlt, kann die Finanzbehörde begründen. Sprecher Daniel Stricker: "Der Mieter ist ein gemeinnütziger Verband." Mit der Untervermietung an Herrn Kruse habe die Behörde jedoch nichts zu tun.