Bundesweiter Protest: Auch an den Landungsbrücken demonstrierten Umweltschützer mit einer Fackel-Demonstration gegen die Elbvertiefung.

Hamburg/Dresden. Bei einer bundesweiten Protestaktion haben am Sonnabendabend auch Anhänger der Hamburger Umweltbewegung an der Elbe gegen die geplante Flussvertiefung demonstriert. Mit Fackeln und Lichtern versammelten sich rund 300 Gegner des Projekts zwischen Landungsbrücken und Baumwall. Der "Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland" (BUND) hatte dazu aufgerufen, an diesem Tag gemeinsam gegen "fragwürdige Wasserstraßenprojekte" zu demonstrieren. In Hamburg wurde die Aktion vom Förderkreis "Rettet die Elbe" e. V. angeführt, der seit Jahren einen Stopp der Elbvertiefung fordert.

Insgesamt rund 7000 Menschen haben sich an den Ufern von Elbe, Saale, Schwarze Elster und Donau mit Fackeln für die Bewahrung der natürlichen Flussläufe eingesetzt. Unter dem Motto "Flüsse schützen - Leben schützen" forderten sie in acht Bundesländern einen Verzicht auf Bauvorhaben wie beispielsweise Staustufen an Donau und der tschechischen Elbe, die Vertiefung der Elbe besonders im Mündungsgebiet oder ein Seitenkanal an der Saale. Die meisten Teilnehmer zählten die Elbeschutz-Initiativen bei dem Ort Grünendeich zwischen Hamburg und Cuxhaven. Dort beteiligten sich ihren Angaben zufolge rund 1000 Menschen an der "Fackel-Aktion".

Die zunehmende Häufigkeit der Extremhochwässer mache deutlich, wo großer Handlungsbedarf bestehe, erklärte der Elbeprojekt-Koordinator des BUND, Ernst Paul Dörfler. Anstatt die letzten naturnahen Flussabschnitte in Deutschland mit einem Aufwand von mehreren Hundert Millionen Euro weiter auszubauen und zu verengen, müsse den Strömen wieder mehr Raum gegeben werden.