Die Mitglieder dürfen noch bis morgen Mittag auf dem Ausweichplatz bleiben. Erneut gab es eine Demonstration für einen Bauwagenplatz.

Hamburg. Nachdem Bauwagen-Bewohner kurzzeitig ein städtisches Grundstück in Wilhelmsburg besetzt haben, hat der zuständige Bezirk Mitte Kontakt mit den übrigen Bezirken sowie der Baubehörde aufgenommen. Letztere ist nun mit der Suche nach einem Ausweichquartier für den Verein befasst. Ein Umstand, der wohl auch auf die Vermittlung von Antje Möller, der innenpolitischen Sprecherin der GAL-Bürgerschaftsfraktion, zurückzuführen ist. Diese hatte bereits am Wochenende ihre Parteifreundin und Bausenatorin Anja Hajduk kontaktiert.

Wie berichtet, hatten die Bauwagen-Bewohner zunächst ein Grundstück an der Buschweide bezogen. Nachdem der Bezirk Mitte eine Duldung untersagt hatte, zog der Verein weiter. Er kam bei einer Künstlerin auf einem nahe gelegenen Grundstück an der Veringstraße unter. Aber auch dieses ist ein städtisches. Die jungen Leute müssen es bis morgen Mittag verlassen haben. "Wir als Bezirk haben keine Möglichkeit, das Aufstellen von Bauwagen auf Grünflächen zu erlauben", sagt Bezirksamtsleiter Markus Schreiber (SPD). "Das kann nur die Baubehörde. Und die ist jetzt gefragt." Deren Sprecherin Helma Krstanoski bestätigte, dass entsprechende Gespräche mittlerweile geführt würden.

Metin Hakverdi, SPD-Bürgerschaftsabgeordneter aus Wilhelmsburg, bedauerte, dass die Bauwagen-Bewohner nicht im Vorfeld verhandelt haben. "Im Rahmen der Internationalen Gartenschau hätte es doch eine Möglichkeit für alternative Lebensformen geben können. Der jetzige Konflikt schränkt diese konstruktive Lösung ein." Am Abend demonstrierten erneut Sympathisanten friedlich für einen Bauwagenplatz für den Verein.